Japan erholt sich nur langsam von Taifun Hagibis, der vergangenen Samstag mit voller Wucht auf das Festland traf. 77 Personen wurden getötet, zehn Menschen gelten immer noch als vermisst. Mehr als 100 Flüsse traten über die Ufer, mehr als 200 Quadratkilometer wurden überschwemmt. 33.000 Haushalte stehen unter Wasser, über 2.000 Gebäude wurden teilweise oder vollständig zerstört.

Auch der Formel-1-Grand-Prix in Suzuka war von den schweren Unwettern betroffen. Der Qualifying-Samstag musste vollkommen abgesagt werden, die Startaufstellung konnte erst am Sonntagmorgen ermittelt werden. Nun droht der MotoGP in Motegi ein ähnliches Schicksal.

Für die Region wurde Unwetter-Alarmstufe 3 von 5 ausgegeben. Das bedeutet, dass ältere Menschen bereits sicherheitshalber in eigene Unterkünfte gebracht werden. Ab 1 Uhr nachts lokaler Zeit wird mit starken Regenfällen gerechnet, die bis zum frühen Nachmittag anhalten sollen. Dann sollen sich die Unwetter wieder verziehen, für den Rennsonntag wird mit gutem Wetter gerechnet.

MotoGP für Absage gerüstet

Sollte das Qualifying am Samstag tatsächlich vollkommen ins Wasser fallen, muss im Gegensatz zur Formel 1 die Startaufstellung aber nicht in einer nachgeholten Session am Sonntagmorgen ausgefahren werden, was aufgrund der da angesetzten Warm-Ups auch nur sehr schwer möglich wäre. Der Grid wird dann anhand der kombinierten Trainingszeiten aus den stattgefundenen Sessions von FP1 bis FP3 ermittelt. Das ist im Sportlichen Reglement der MotoGP unter Absatz 1.16.3.B.vi) geregelt.

Eine derartige Situation erlebte die Motorrad-Weltmeisterschaft in der jüngsten Vergangenheit bereits einmal. 2017 mussten ausgerechnet beim Saisonauftakt in der Wüste von Katar die Qualifyings aller drei Klassen aufgrund starken Regens abgesagt werden, die kombinierte Zeitenliste von FP1 bis FP3 wurde zur Startaufstellung.