Die Zukunft von Jonas Folger ist geklärt. Seit einigen Monaten schwankte der Bayer ja zwischen den beiden Optionen, auch 2020 wieder MotoGP-Testfahrer bei Yamaha zu sein, oder ein Renncomeback in der Moto2 zu geben. Seinen Yamaha-Vertrag ließ er bereits auf die Möglichkeit einer Rückkehr prüfen und war mit einigen Teams im Gespräch.

Wirklich ernst wurde es aber bei keinem Rennstall und auch Folgers Einsätze als Ersatzpilot in der Moto2 2019 waren nicht von großen Erfolg gekrönt. So tendierte er schnell wieder zu einem Verbleib in der Testfahrerrolle bei Yamaha, wo er aber unterdessen unerwartete Konkurrenz bekommen hatte. Johann Zarco ließ seinen eigentlich bis Ende 2020 gültigen Vertrag frühzeitig auflösen und bot sich für Folgers Job an.

Bei Yamaha war man von Folgers Arbeit zwar stets angetan, die Verpflichtung des über zwei Saisons auf der M1 so sensationellen Zarco sah man aber als große Chance, im Entwicklungsrennen gegen die Konkurrenz weiter Boden gutzumachen. "Wir sprechen mit Johann über die Möglichkeit eines Testfahrerjobs", erklärte Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis damals gegenüber 'GPone'. "Die Sache hat sich als überraschende Möglichkeit ergeben, da er völlig unerwartet frei wurde. Er ist noch immer ein schneller MotoGP-Fahrer."

Zarco will unbedingt Rennen fahren

Eben weil Zarco schnell ist, will er dies aber auch auf der großen Bühne unter Beweis stellen. Und genau daran soll eine Verpflichtung durch Yamaha gescheitert sein. "Johann hat uns gesagt, dass er verfügbar ist. Er hat aber auch klargestellt, dass er Rennen fahren will", so Teamchef Massimo Meregalli im Gespräch mit 'Sky Sport'. Bei Yamaha war man aber nicht bereit, einen der vier unter Vertrag stehenden Fahrer - Valentino Rossi und Maverick Vinales im Werksteam sowie Fabio Quartararo und Franco Morbidelli - für Zarco zu opfern.

Johann Zarco wird 2020 keine Yamaha fahren, Foto: gp-photo.de/Ronny Lekl
Johann Zarco wird 2020 keine Yamaha fahren, Foto: gp-photo.de/Ronny Lekl

Und die von Yamaha laut Meregalli 2020 geplanten Wildcard-Einsätze reichten Zarco offensichtlich nicht - Folger hingegen schon. "Jonas war unsere zweite Option. Wir wollten uns an diesem Wochenende entscheiden und werden nun mit ihm weitermachen", bestätigt Meregalli.

Damit ist auch klar, dass Zarco für kommendes Jahr wohl nur noch eine Option hat. Ein Wechsel zu Honda, wo er möglicherweise Jorge Lorenzo ersetzen könnte. Die Rolle als Ersatzfahrer bei LCR Honda in den letzten drei Grands Prix 2019 gilt als Bewährungsprobe.