Das MotoGP-Qualifying zum Grand Prix von Thailand war definitiv eines der spektakulärsten in dieser Saison. Und das nicht nur, weil sich Fabio Quartararo, Maverick Vinales und Marc Marquez einen hochkarätigen Dreikampf um die Pole Position sicherten. Sondern auch weil der spätere Pole-Sitter Quartararo, WM-Leader Marquez und MotoGP-Superstar innerhalb von wenigen Minuten im Q2 von Buriram unfreiwillig hinlegten - und das auch noch in derselben Kurve.

Alle drei Fahrer erwischte es in Turn 5 des Chang International Circuit. Eine enge 90-Grad-Linkskurve, vor der die Piloten von rund 220 auf 90 Stundenkilometer abbremsen müssen - und das teils in Schräglage. Noch dazu präsentiert sich die Anbremszone wellig, was den MotoGP-Stars die Arbeit zusätzlich erschwert.

Die Bodenwellen waren bereits am Freitag im Meeting der Safety Commission ein Thema. Daran dürfen ja alle Fahrer teilnehmen und Vorschläge für mehr Sicherheit im Rennbetrieb der Motorrad-Weltmeisterschaft einbringen. Die Unebenheiten sind zweifelsohne störend und für die Fahrer nicht einfach zu beherrschen, ein Sicherheitsrisiko stellen sie aber wohl eher nicht da. "Daran kann man sich schon anpassen", meint Quartararo. "Für mich ist es kein Problem." Zustimmung erhält er von Marquez: "Ich bin zwar dort gestürzt, aber die Bodenwellen waren nicht schuld. Es war mein Fehler."

Rossi, Marquez & Quartararo in der Fehleranalyse

Welche Fehler haben Quartararo, Rossi und Marquez also gemacht? Unterschiedliche - so viel sei einmal vorweggenommen. Im Fall von Marquez begann das Unheil bereits eine Kurve zuvor. Im flotten Linksknick von Turn 4 musste er mit seiner Repsol Honda einen heftigen Wackler wegstecken, durch den die Bremsbeläge verschoben wurden. Ein immer wieder auftretendes Problem im Rennsport, dem Marquez dieses Mal zum Opfer fiel.

"Als ich bremsen wollte, hat das nicht wie gewohnt funktioniert", verriet Marquez. Er fuhr deshalb schneller als üblich in die Kurve ein und ahnte bereits, dass dies schwerwiegende Folgen haben könnte. "Mir war klar, dass das Risiko für einen Sturz sehr hoch war. Aber es war die letzte Runde, also habe ich es einfach versucht. Funktioniert hat es jedoch leider nicht."

Quartararo hingegen verlangte seiner Yamaha und den dort aufgezogenen Michelin-Slicks in seinem letzten Versuch einfach zu viel ab: "Die Zeit von 1:29.7 war schon richtig gut. Ich habe dann noch mehr gepusht, aber das ging einfach nicht. Ich habe in Schräglage zu viel gebremst und war ganz einfach über dem Limit."

Und Rossi schließlich vermasselte am Kurveneingang einfach seine Linienwahl. "Die Kurve ist aufgrund der Bodenwellen immer kritisch, aber in dieser Runde war ich einfach zu weit und bin über das Vorderrad weggerutscht", gestand er.