Einmal mehr gehörte die Spitzenposition in einer MotoGP-Session Fabio Quartararo. Der Petronas-Pilot toppte den ersten MotoGP-Testtag in Misano mit einer Bestzeit von 1:32.996 vor seinem Teamkollegen Franco Morbidelli und Marc Marquez. Jorge Lorenzo beendete den Test frühzeitig.

Die Platzierungen: Zu Beginn des ersten Testtages setzte sich Marquez mit einer 1:33.697 an die Spitze des Fahrerfeldes, dicht gefolgt von Maverick Vinales und Fabio Quartararo in den Top-3. Dem Petronas-Piloten gelang es zum Ende der ersten Test-Session jedoch, sich mit einer 1:33.539 an die Spitze zu setzen. Hinter ihm reihten sich Valentino Rossi und Michele Pirro in den Top-3 ein, währen Vinales und Marquez die Plätze vier und fünf belegten. Andrea Dovizioso, Tito Rabat und KTM-Testfahrer Dani Pedrosa gingen am Vormittag gar nicht auf die Strecke. Dovizioso wurde aber vom Ärzteteam der MotoGP für fit genug erklärt, um an den restlichen Testfahrten teilzunehmen. Dementsprechend war er am Nachmittag mit von der Partie.

Die Nachmittags-Session ab 14:00 Uhr ließen die MotoGP-Piloten dann ruhig angehen. Erst, als die Session bereits eine halbe Stunde lief, verließ Marquez als erster Pilot wieder die Box. Wie bereits am Morgen ging der Honda-Pilot zunächst in Führung, während sich kurz darauf Quartararo durchsetze. Seine 1:32.996 blieb die absolute Bestzeit des Tages.

Damit war er auch der einzige Pilot an Tag eins, der den Sprung in die 1:32er Zeiten schaffte. Sein Teamkollege Morbidelli auf P2 setzte mit einer 1:33.019 die zweitschnellste Zeit des Tages. Dritter wurde Marquez vor Vinales, Rossi, Pol Espargaro, Michele Pirro, Johann Zarco, Joan Mir und Takaaki Nakagami in der Top-10 der kombinierten Wertung beides Sessions. Dovizioso wurde 13., Stefan Bradl landete unmittelbar vor Pedrosa und Lorenzo auf P22.

Die Zwischenfälle: Eine knappe Stunde nach Beginn der Tests landete Marquez in Kurve 14 im Kies. Dabei blieb er unverletzt. Ebenso Cal Crutchlow, der etwa eine halbe Stunde nach Marquez in derselben Kurve von seiner Honda flog. Früh in der Nachmittags-Session stürzte Alex Rins in Kurve acht, blieb aber gleichermaßen unverletzt. Kurz vor Ende des ersten Tages landete Crutchlow ein zweites Mal im Kies.

Nach nur zwei Runden in der Morgen-Session entschied sich Miguel Oliveira derweil gemeinsam mit seinem Tech3-Team, den Test ausfallen zu lassen. Der Portugiese war beim Rennen in Silverstone von Johann Zarco abgeräumt worden und kämpft nun noch immer mit Schmerzen. Um für den Misano GP so fit wie möglich zu sein, verordneten Fahrer und Team Oliveira diese kleine Zwangspause.

Dieselbe Entscheidung traf auch Jorge Lorenzo. Nachdem er am Vormittag nur für 21 Runden auf die Strecke ging, entschied er sich im Laufe des Tages dazu, aufgrund von Schmerzen ebenfalls auf weitere Testfahrten zu verzichten.

Die Technik: Früh am Tag wagte Marquez einen Ausritt mit einer komplett schwarzen RC213V, wohlmöglich ein früher 2020-Prototyp. Am Nachmittag ging es für den amtierende Champion dann weiter mit einem Bike, dass unter anderem aus dem Tank und dem hinteren Teil von Stefan Bradls Bike bestand.

Für das Yamaha-Werksteam stand nicht nur ein neuer Motor-Prototyp für 2020 bereit, Rossi und Vinales testeten außerdem eine neue Carbon-Schwinge sowie einen neuen Auspuff.

Die Rundenbilanz: Am Morgen legte Quartararo mit 53 absolvierten Runden die Messlatte in Sachen Rundenbilanz ziemlich hoch. Ihm dicht auf den Fersen war mit 51 Runden Avintia-Pilot Karel Abraham. Oliveira machte verletzungsbedingt nach zwei Runden Schluss, Andrea Iannone ließ es bereits nach 26 Runden für den Morgen gut sein.

Am Nachmittag hieß der fleißigste MotoGP-Pilot Rabat. Ganze 74 Runden spulte der Spanier in vier Stunden ab. Auch Marquez und Quartararo nutzten die zweite Session intensiv und fuhren jeweils 48 und 47 Runden. Am ruhigsten nahm es Crutchlow mit 17 Runden, Stefan Bradl brachte es auf 23 Laps. Neben den verletzungsbedingt ausfallenden Piloten Oliveira und Lorenzo fuhr auch Abraham am Nachmittag nicht mehr.

Das Wetter: Für den ersten Testtag der MotoGP in Misano zeigte sich der italienische Sommer von seiner besten Seite. Bereits zu Beginn des Tages kletterten die Temperaturen auf 27 Grad in der Luft, um die Mittagszeit wurde es sogar noch minimal wärmer. Gegen Ende des Tages bewegten sich die Lufttemperaturen immer noch zwischen 25 und 27 Grad. Der Asphalt war während der Test-Zeit natürlich um einiges heißer. Mit kaum einer Wolke am Himmel gab es keine Regengefahr.