Die Startphase des MotoGP-Rennens in Silverstone wurde von einem schlimmen Crash in der ersten Kurve überschattet: Fabio Quartararo stürzte und nahm Andrea Dovizioso mit ins Aus. Beide Piloten waren einige Minuten benommen, konnten dann aber auf eigenen Beinen die Unfallstelle verlassen. Nach einem ersten Check im Medical Center gab es für beide Piloten vorsichtige Entwarnung.

Dovizioso musste dennoch in ein Krankenhaus in Coventry überstellt werden, da er nach dem harten Aufprall Gedächtnislücken aufwies. Dort wurde eine Gehirnerschütterung festgestellt, die die MotoGP gegen 17.30 Uhr bekanntgab. Dovizioso durfte dennoch bereits am Sonntagabend die Heimreise antreten, wie Ducati in einer Presseaussendung bekanntgab. Bei Quartararo wurde ebenfalls eine Gehirnerschütterung festgestellt.

Was war passiert? Quartararo erwischte von Position vier einen schlechten Start und ging beim Beschleunigen aus der ersten Kurve zu früh ans Gas. Der Franzose rutschte weg und seine Yamaha kam auf die Außenbahn ab. Dort raste zu diesem Zeitpunkt Dovizioso heran, der von Quartararos Motorrad regelrecht ausgehebelt wurde.

Beide Fahrer prallten hart in der asphaltierten Auslaufzone auf, die Ducati von Dovizioso fing sogar Feuer und schlitterte in Richtung des Airfence. Dovizioso blieb zunächst benommen liegen und wurde von den Streckenposten behandelt. Wenige Minuten später konnte er allerdings humpelnd die Unfallstelle verlassen. Auch Quartararo wirkte nach dem Crash angeschlagen.

Fabio Quartararo nahm die Schuld für den Zwischenfall auf sich: "Das war ein klassischer Rennunfall. Es tut mir leid für Dovi und ich hoffe, dass es ihm gut geht", entschuldigte sich der Franzose. "Ich werde mich auch persönlich bei ihm melden, weil ich einen Fehler gemacht habe, auch wenn sehr viel Pech mit dabei war. Ich hoffe, Dovi ist in Misano wieder dabei."

Für Doviziosos WM-Träume könnte dieser Ausfall der finale Todesstoß gewesen sein. Da Marc Marquez in Silverstone den zweiten Rang holte, baute er seinen Vorsprung auf den Italiener in der Gesamtwertung auf 78 Punkte aus. Damit ist klar, dass Marquez frühestens Mitte Oktober in Motegi die WM-Führung verlieren kann.

Dovizioso avanciert 2019 zum Pechvogel: Bereits in Barcelona wurde er in der Anfangsphase des Rennens unverschuldet von der Strecke gekegelt. Damals löste Jorge Lorenzo eine Massenkarambolage aus, in die neben Dovizioso auch Maverick Vinales und Valentino Rossi verwickelt waren.