Andrea Dovizioso und Marc Marquez lieferten sich beim MotoGP-Rennen in Spielberg erneut ein irres Duell. Am Ende feiert Dovi dank eines Überholmanövers in der letzten Kurve Ducatis vierten Sieg in Folge auf dem Red Bull Ring. Fabio Quartararo komplettierte als Dritter das Podest.

MotoGP Spielberg: Die Schlüsselszene

Dovizioso vs. Marquez in der letzten Kurve - diese Szene kennen MotoGP-Fans in Österreich bereits. Auch diesmal spitzte sich ein hitzig geführtes Duell auf die letzten Sekunden des Rennens zu. Dovizioso konnte Marquez in die letzte Kurve hinein auf der Innenbahn überrumpeln und danach die Linie halten. Somit rang er Marc Marquez nieder, der weiterhin auf seinen ersten Sieg in Spielberg warten muss.

Der Rennfilm zum Österreich-GP

Start: Marc Marquez kommt am besten weg, dahinter reiht sich Andrea Dovizioso ein. Jack Miller attackiert in die erste Kurve hinein, geht aber weit und muss sich hinter Fabio Quartararo und Maverick VInales einreihen.

1. Runde: Dovizioso und Marquez beharken sich, Marquez kann die Linie in Turn 3 nicht halten und beide können die Linie nicht halten. Dovizioso kämpft sich aber nach vorne und geht als Zweiter hinter Quartararo und vor Alex Rins über Start/Ziel.

2. Runde: Rins verhungert und fällt hinter Miller, Marquez und Rossi zurück. Pol Espargaro kommt nicht richtig aus Turn 3 und Cal Crutchlow kracht ihm ins Heck. Das Rennen ist für beide zu Ende. Quartararo führt vor Dovizioso, dahinter kämpft Miller gegen Marquez und Rossi.

3. Runde: Quartararo hat an der Spitze bereits über eine halbe Sekunde Vorsprung. Für Hafizh Syahrin ist das Rennen nach einem Crash zu Ende, der Malaysier muss ins Medical Center.

4. Runde: Marquez kann sich Miller schnappen und hat somit wieder einen Podestplatz inne. Auf Dovizioso fehlt nicht viel. Die Top-5 können sich schon ein wenig vom Rest des Feldes absetzen, Rins hält das Tempo der Spitzengruppe nicht.

6. Runde: Dovizioso schnappt sich die Führung! Quartararo verhungert auf den langen Geraden der ersten beiden Sektoren. Marquez kann auch ohne große Mühe am Franzosen vorbeiziehen. Quartararo kann ihm kaum etwas entgegensetzen.

7. Runde: Im Windschatten kann Quartararo so halbwegs mithalten, doch Dovizioso und Marquez ziehen das Tempo etwas an.

8. Runde: Marquez attackiert Doviziosos Führung in der letzten Kurve, dahinter fliegt Miller auf Rang vier liegend ab! Rossi erbt seinen Platz und die Topgruppe umfasst nur noch vier Fahrer.

9. Runde: Marqzez und Dovizioso gehen beinahe nebeneinander in die neue Runde, sie berühren sich auf der zweiten Geraden und Marquez kann Dovizioso auf Kampflinie hinter sich halten.

10. Runde: Rins ist mittlerweile auch hinter VInales zurückgefallen. Mit eineinhalb Sekunden Abstand auf Rossi duellieren sich die beiden Spanier um den 5. Rang. Vorne behauptet Marquez seine Führung gegen Dovizioso.

12. Runde: Marquez versucht die Soloflucht und nur Dovizioso kann das Tempo halten. Quartararo muss bereits um mehr als eine Sekunde abreißen lassen, hat seinerseits aber auch eine Sekunde Guthaben auf Rossi, dem sich Rins und Vinales nun allmählich nähern.

14. Runde: Dovizioso nimmt Marquez zum zweiten Mal in Folge etwas Zeit ab - der Rückstand beträgt nun keine zwei Zehntelsekunden. Quartararo liegt bereits zwei Sekunden hinter den beiden Sieganwärtern, Rossi fehlen eineinhalb Sekunden auf das Podest. Stefan Bradl liegt bei Halbzeit auf dem 14. Rang.

18. Runde: Dovizioso liegt unter eine Zehntelsekunde hinter Marquez, als sie in die 18. Runde einbiegen. Es reicht in der ersten Anbremszone aber noch nicht für ein Manöver. Marquez macht auch in den restlichen Sektoren die Linie dicht und baut seinen Vorsprung wieder auf mehr als eine Zehntel aus.

20. Runde: Auf der Geraden geht Dovizioso in Führung, aber Marquez heftet sich ihm sofort an den Hinterreifen. Rossi bekommt allmählich Druck von Vinales und Rins hinter ihm.

21. Runde: Tito Rabat stürzt auf P13 in der dritten Kurve. Für ihn ist das Rennen zu Ende.

23. Runde: Auch fünf Runden vor Schluss hängt Marquez Leader Dovizioso noch im Nacken. 0,168 Sekunden trennen das Duo auf Start/Ziel. Quartararos dritter Platz scheint bereits sicher, für Rossi könnte es noch zu einem Abwehrgefecht kommen.

26. Runde: Im Infield kommt die Attacke von Marquez! Dovizioso kann zunächst kontern, doch am Ende der Runde ist es wieder Marquez, der um ein paar Tausendstel vorne liegt.

27. Runde: Dovizioso geht auf der Bremse in die erste Kurve in Führung, aber Marquez kann kontern. 0,023 Sekunden sprechen für ihn, als die beiden Fahrer in die finale Runde einbiegen.

28. und letzte Runde: Dovizioso versucht in die erste Kurve hinein nochmal sein Glück, aber Marquez setzt sich zunächst durch. Es geht in die letzte Kurve!

Zieleinlauf: Dovizioso sticht innen hinein, kann die Linie halten! Damit ringt er Marquez erneut in der letzten Kurve nieder und Ducati feiert den vierten Erfolg in Spielberg in Serie.

So lief das Rennen für Stefan Bradl

Vom letzten Platz gestartet, konnte Stefan Bradl rasch Karel Abraham und die beiden Aprilia-Piloten Aleix Espargaro und Andrea Iannone hinter sich lassen. Da es einige Stürze gab, reichte das am Ende zum 13. Platz und drei weiteren Punkten für die WM-Wertung. Auf die Siegerzeit fehlten Bradl 31,9 Sekunden, auf den 12. Rang von Johann Zarco vor ihm 6,4 Sekunden.

Die Stimmen vom MotoGP-Podest

Andrea Dovizioso (Ducati, Sieger): "Ich hätte nicht gedacht, dass das Manöver in der letzten Kurve klappt. Ich hätte nicht erwartet, dass ich es so machen könnte wie Marc. Aber es war die letzte Kurve, also musste ich es probieren. Ich habe mich in diesem Moment so stark gefühlt. Ich habe daran gedacht, dass ich in der Vergangenheit schon einige verrückte Dinge gemacht habe, die am Ende funktioniert haben. Danke an alle bei Ducati!"

Marc Marquez (Repsol Honda, Zweiter): "Ich bin zufrieden. Wir haben heute einen großen Fehler mit unserem Hinterreifen gemacht. Ich habe sofort gesehen, dass die weichen Reifen einfach viel mehr Grip haben. Aber ich bin Marc, deshalb musste ich es versuchen. Leider habe ich mich in der letzten Kurve wieder gegen Dovi geschlagen geben müssen, aber das ist ok. Er hat heute einen unglaublichen Job gemacht und ich hatte am Ende des Rennens viel Spinning."

Fabio Quartararo (Petronas Yamaha, Dritter): "Es war ein unglaubliches Rennen. Wir haben den weichen Reifen gewählt und das war nicht einfach. Ich habe noch nicht die Erfahrung, um richtig mit dem Reifen klarzukommen. Ich hatte viel damit zu tun, den Reifen nicht zu überhitzen. Als ich eine etwas größere Lücke auf Valentino hatte, habe ich entschieden, diese nur noch zu halten und nicht mehr zu pushen. Es ist schön, wieder auf dem Podium zu stehen."

Die Lehren aus dem Rennen

  • Spielberg bleibt Ducati-Land
  • Vielleicht besteht in der WM noch Hoffnung auf Spannung
  • Mit Quartararo ist nun in jedem Rennen zu rechnen