Marquez-Hammer in Spielberg! Mit über 0,4 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Fabio Quartararo lieferte Marc Marquez beim Qualifying in Österreich wieder eine seiner Glanzleistungen ab - und das ausgerechnet im Ducati-Land Spielberg. Andrea Dovizioso gibt sich aber dennoch angriffslustig und ist sich sicher, im Rennen mit Marquez mithalten zu können.

Denn auch wenn auf dem Papier Marquez fast eine halbe Sekunde schneller als das restliche MotoGP-Fahrerfeld ist, so glaubt Dovizioso nicht, dass dies die Realität widerspiegelt. "Marc war in allen Trainings sehr schnell, aber wir sind dicht an ihm dran und bereit zu kämpfen", erklärt Dovizioso am Samstag in einer Pressekonferenz deshalb angriffslustig.

Trotzdem muss der Ducati-Pilot neidlos anerkennen, dass die Leistungen seines WM-Konkurrenten Marquez etwas ganz besonderes sind. "Marc war heute sehr schnell und bei so hohen Temperaturen wie heute eine solche Runde zustande zu bringen, ist nicht einfach. Wie so oft hat er etwas sehr Spezielles geschafft", gesteht Dovizioso.

Dass sich an Marquez' Einsatzbereitschaft auch am Rennsonntag nichts ändern wird, wissen Dovizioso und sein Team. Umso wichtiger ist es für die Roten, ebenfalls aus Reihe eins zu starten. Wollen sie Marquez in irgendeiner Form die Stirn bieten, müssen sie damit von der ersten Sekunde an beginnen. "Unser Ziel war die erste Startreihe und das haben wir geschafft", resümiert Dovizioso. "Das ist wichtig, denn uns ist bewusst, dass Marc eine sehr gute Pace hat. Er wird an der Spitze bleiben und den Rhythmus vorgeben wollen, also müssen wir bereit sein."

Andrea Dovizioso und Marc Marquez: Wer siegt am Sonntag in Spielberg?, Foto: LAT Images
Andrea Dovizioso und Marc Marquez: Wer siegt am Sonntag in Spielberg?, Foto: LAT Images

Bereit, das sind Dovizioso und sein Team, davon ist der Italiener überzeugt. Vielleicht können sie nicht auf eine Runde mit Qualifying-King Marquez mithalten, aber das MotoGP-Rennen in Österreich geht über 28 Runden. Damit können sich die Vorteile deutlich verschieben. "Was die Pace angeht, sind wir dichter an ihm dran als auf eine Runde", ist sich Dovizioso sicher und bekommt dabei sogar von ungewöhnlicher Stelle recht - nämlich von Marquez selbst.

Marc Marquez: Qualifying-Vorsprung ist nicht real

"Meine Pace ist nicht 0.4 Sekunden schneller als die von Dovi. Er ist viel dichter an mir dran", stellt Marquez ganz klar fest. Denn auch dem amtierenden Weltmeister ist bewusst, dass die Pace auf eine Runde und die über eine komplette Renndistanz nicht vergleichbar sind. Außerdem kamen ihm in der Qualifying-Session die Strecken-Bedingungen zum Vorteil. "Im FP4 und im Qualifying war er sehr rutschig auf der Strecke und unter solchen Bedingungen zu fahren, ist eine meiner Stärken", so Marquez.

Solche Umstände erlauben es dem Honda-Piloten, mehr zu sliden und später zu bremsen, als es die Konkurrenz tut - und damit ebendiese 0,4 Sekunden Vorsprung rauszuholen. Über eine Distanz von 28 Runden wird dies aber kaum möglich sein. "Das funktioniert nur auf ein bis drei Runden", weiß Marquez. "Wir müssen also hart arbeiten und den richtigen Reifen wählen, um morgen vor Dovi zu liegen."