Marc Marquez zieht der Konkurrenz derzeit den letzten Nerv. An ihm scheint einfach kein Weg vorbeizuführen. Auch den Grand Prix von Tschechien in Brünn gewann der MotoGP-WM-Leader eindrucksvoll mit 2,5 Sekunden Vorsprung auf Andrea Dovizioso. Und das, obwohl sich der Ducati-Star im Anschluss absolut nichts vorzuwerfen hatte.

"Ich bin ein perfektes Rennen gefahren", stellte Dovizioso klar. "Das Motorrad hat gut funktioniert, ich habe hart gepusht, war wirklich schnell, die Linien haben gepasst und ich bin smooth geblieben. So konnte ich lange an Marc dranbleiben. Er konnte diesen Speed dann aber halten, weil er auf der Bremse noch mehr herausgeholt hat."

Marquez bremste, beginnend in etwa ab der Hälfte des Rennens, später und härter als seine Verfolger. So mussten nach und nach Jack Miller, Alex Rins und Dovizioso die Segel streichen. "Marc kann mit der Honda auf der Bremse den Unterschied machen. Er macht das aber auch wirklich hervorragend, denn es ist ein großes Risiko", konnte der Ducati-Star nur den Hut ziehen.

Mit seiner Desmosedici kann Dovizioso im Normalfall eher beim Beschleunigen als beim Bremsen punkten und 'den Unterschied machen', wie er es selbst formuliert. Daraus wurde am Sonntag in Brünn aber nichts, da wie bereits das gesamte Wochenende befürchtet die Performance der Hinterreifen stark nachließ. Fehlt der Grip am Hinterrad, hilft auch die normalerweise beste Beschleunigung nichts mehr.

Dovizioso hofft auf Brünn-Test

So konnte Dovizioso, der erstmals seit Mugello Anfang Juni wieder auf dem Podium stand, Marquez nur zum Erfolg gratulieren und auf Verbesserungen hoffen. "Wir haben für den Test hier am Montag ein paar Teile parat. Vielleicht können uns die helfen", so Dovizioso. In der Weltmeisterschaft ist er weiter erster Verfolger von Marquez, mittlerweile fehlen ihm aber bereits 63 Punkte.