Stefan Bradl reagierte am Samstag in einem Pressegespräch nach dem MotoGP-Qualifying in Brünn auf die Kritik, die am Tag zuvor Markenkollege Cal Crutchlow geäußert hatte. Der Brite hatte eine Frage nach einem möglichen Comeback Bradls am Freitag mit einer scharfen Aussage beantwortet: "Nein. Er ist nicht gut genug."

"Stefan macht als Testfahrer einen guten Job. Er ist schnell und liefert gute Informationen. Wenn er gut genug für einen Platz als Einsatzfahrer wäre, dann hätte er diesen Job aber ohnehin", fügte Crutchlow damals hinzu.

Am Samstag wurde Bradl zum ersten Mal mit diesen Aussagen konfrontiert, blieb dabei aber cool und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. "Wir kennen ihn ja. Er gibt über alles und jeden einen Kommentar ab. Aber wenn ihr dazu eine offizielle Stellungnahme wollt, müsst ihr HRC fragen."

Bradl nicht an Vollzeit-Comeback interessiert

Bradl führte im Anschluss aus, dass er ohnehin nicht nach einer neuerlichen Festanstellung als Einsatzfahrer bei einem MotoGP-Rennstall strebe: "Ich bin nicht hier, um wieder zu einem Stammfahrer zu werden. Ich erledige mein Zeug als Testfahrer und daher machen seine Aussagen in meinen Augen keinen Sinn."

Bradl hatte seine aktive Karriere in der MotoGP bereits 2016 beendet und war danach noch ein Jahr in der Superike-WM aktiv. Seit dem Vorjahr steht er bei Honda als Testfahrer unter Vertrag und bestreitet im Rahmen dieser Tätigkeit nun bereits sein achtes Rennen als Wildcard-Pilot oder Ersatz für einen verletzten Stammpiloten.

In Brünn und in Spielberg fährt Bradl anstelle des verletzten Jorge Lorenzo bei Repsol Honda. Im Gegensatz zu Titelkandidat Marc Marquez, soll Bradl dort aber in erster Linie neue Teile auf Einsätze vorbereiten, wie er bereits im Vorfeld des Grand Prix von Tschechien erklärte.

Aus diesem Grund gab er sich auch trotz den schwachen 17. Startplatzes gelassen: "Es wäre besser, wenn ich weiter vorne stehen könnte, aber ich denke, dass wir im Rennen Positionen gutmachen können." Bei seinen bisherigen Einsätzen in der laufenden Saison belegte Bradl in Jerez und am Sachsenring jeweils den 10. Platz.