"Wir sind im Kurvenverhalten sehr schlecht", stellte Andrea Dovizioso am Sonntag nach dem MotoGP-Rennen am Sachsenring fest. Er forderte von Ducati Verbesserungen in diesem Bereich, ansonsten könne man nicht um Siege und Titel kämpfen. Aussagen, die zweifelsohne der Wahrheit entsprechen.

Dovizioso muss sich aktuell aber auch an die eigene Nase fassen, will er den Rückstand von 58 Punkten in der Weltmeisterschaft auf Marc Marquez erklären. Natürlich, der Abschuss durch Jorge Lorenzo in Barcelona war Pech. Selbst wenn Dovizioso dort gewonnen hätte, würde sein Rückstand auf Marquez aber immer noch 28 Punkte betragen - zu viel.

'Desmo Dovi' fährt eine gute und konstante Saison, das kann man ihm nicht absprechen. Gut und konstant alleine wird aber nicht reichen, um Marc Marquez zu schlagen. Um den vielleicht besten Motorradfahrer der Geschichte zu besiegen, braucht es herausragende Leistungen. Und die sind bei Dovizioso in dieser Saison Mangelware.

Dovizioso 2019: Arm an Höhepunkten

In Doviziosos Saison gab es bislang ein echtes Highlight. Wie er Marquez in der letzten Kurve von Katar einmal mehr austrickste, war Extraklasse. Seither ist er aber eher bieder unterwegs. In Argentinien ließ er sich von Valentino Rossi Platz zwei abluchsen, in Austin und Jerez verpasste er das Podium. Und seither ist er nicht einmal mehr die klare Nummer eins bei Ducati. In Mugello und am Sachsenring besiegte ihn Petrucci, in Assen und Le Mans hatte Dovizioso nur knapp die Nase vorne.

Dovizioso hadert mit seiner Ducati, Foto: Ducati
Dovizioso hadert mit seiner Ducati, Foto: Ducati

Bei allem Respekt für Danilo Petrucci: Er ist kein Marc Marquez. Wenn Dovizioso nicht einmal Petrucci auf demselben Motorrad unter Kontrolle hat, wie soll er dann Marquez fordern? Dovizioso hat in den vergangenen beiden Saisons teilweise herausragende Leistungen gezeigt. Das wird auch in Zukunft nötig sein, wenn er im Herbst seiner Karriere ebendieser noch die Krone aufsetzen will. Nur auf eine Ducati zu hoffen, die um Klassen besser ist als die Konkurrenzmaschinen, wird nicht reichen.