Ducati erwischte einen Auftakt nach Maß in die MotoGP-Saison 2019, in den letzten Rennen vor der Sommerpause ist man aber gehörig ins Straucheln geraten. In Assen und am Sachsenring verpasste man das Podium und riss dabei jeweils einen gewaltigen Rückstand auf die Sieger Maverick Vinales und Marc Marquez auf.

In der Dutch TT fehlten über 14 Sekunden auf die Siegerzeit, in Deutschland waren es fast 17. Für einen Hersteller, der sich eigentlich zum Ziel gesetzt hatte, in diesem Jahr den ersten Weltmeistertitel seit 2007 zu holen, eine absolut unbefriedigende Leistung.

Dass sich Ducati in großen Problemen befindet, ist auch der Konkurrenz nicht entgangen. WM-Leader Marc Marquez, der nun mit 58 Punkten Polster auf Andrea Dovizioso in die Sommerpause geht, konnte sich eine kleine Spitze gegen die italienischen Gegner daher nach seinem Sachsenring-Sieg nicht verkneifen.

"Wir erleben in diesem Jahr bisher eigentlich zwei Meisterschaften. Barcelona war der Wendepunkt", meint Marquez und spielt damit auf den Leistungsabfall von Ducati an. "Ich liege jetzt mehr als zwei Siege vor Dovi. Natürlich wird Ducati wieder zurückkommen und sehr schnell sein, aber im Moment gilt es, Maverick und Fabio zu schlagen. Ich glaube, dass sie die schnellsten Fahrer in der zweiten Saisonhälfte sein werden."

Quartararo und Vinales werden zu Stammgästen in den Top-Drei, Foto: LAT Images
Quartararo und Vinales werden zu Stammgästen in den Top-Drei, Foto: LAT Images

An Marquez' Argumentation gibt es wenig auszusetzen. Maverick Vinales war zusammen mit ihm der stärkste Mann in den letzten Rennen, holte in Assen und am Sachsenring 45 Punkte. Das sind 21 beziehungsweise 22 mehr als Dovizioso und Petrucci. Quartararo überzeugte unterdessen durch herausragenden Speed. Natürlich stehen im Kalender Strecken bevor, auf denen Ducati Yamaha wieder überlegen sein wird, etwa der Red-Bull-Ring in Spielberg. Umgekehrt gilt das aber auch für Valencia oder Phillip Island.

Marquez blickt der zweiten Saisonhälfte nun jedenfalls relativ entspannt entgegen: "Es liegen immer noch viele Rennen vor uns und Yamaha macht mächtig Druck. Mit 58 Punkten Vorsprung in die Sommerpause zu gehen ist aber schon sehr gut. Alles läuft nach Plan."