Ein MotoGP-Rennen auf dem Sachsenring zu bestreiten ist für Stefan Bradl absolut keine neue Erfahrung. Vier Mal fuhr er hier bereits in der Königsklasse. Sogar die Rolle als Ersatzfahrer beim Deutschland-Grand-Prix ist für Bradl nicht neu. Im Vorjahr ersetzte er hier Franco Morbidelli bei Marc VDS Racing.

Und doch ist es dieses Mal ein anderes Rennwochenende, das Bradl bevor steht. "Es fühlt sich schon anders an", gestand er am Donnerstag auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. "Es ist alles professioneller und größer als bei meinen Wildcard-Auftritten: Medien-Termine, die Crew. Und die Tatsache, dass ich einen Fahrer wie Jorge Lorenzo ersetze, macht es natürlich auch besonders."

Und dann wäre da noch die Tatsache, dass Bradl erstmals in den Farben des erfolgreichsten Rennstalls der letzten Jahrzehnte auftritt: "In diesen Farben beim Heimrennen aufzutreten ist natürlich speziell. Man muss nur an die Geschichte dieses Teams denken. Das ist unglaublich und für mich eine tolle Gelegenheit."

Auf seine eigentliche Arbeit soll das aber keinen Einfluss haben, so Bradl: "Ich bin etwas aufgeregter, aber der Job ist am Ende des Tages der gleiche. Ich muss bestmöglich vorbereitet sein und versuchen, das Motorrad schnellmöglich zu fahren und Honda so gut es geht zu helfen. Darauf konzentriere ich mich."

Bei seinem Wildcard-Auftritt in Jerez schlug sich Bradl als Zehnter gut, zu hohe Erwartungen möchte er aber nicht aufkommen lassen. "Die Strecke ist für mich okay, aber ich bin eben nicht voll im Rennmodus, so wie die anderen Fahrer. Sie sind erst letzte Woche ein Rennen gefahren und insgesamt schon acht in dieser Saison, ich gerade einmal eines. Mein Speed ist gut und ich kann auch im Rennen eine konstante Pace halten, aber gegen andere Fahrer direkt zu kämpfen ist eine Herausforderung für mich."