Johann Zarco musste beim MotoGP-Rennen in Assen einen neuerlichen Rückschlag hinnehmen. Der Franzose stellte seine KTM am Ende der 16. Runde ab und gab zum ersten Mal in seiner Karriere freiwillig ein Rennen auf.

"So etwas habe ich noch nie getan, aber heute wollte ich lieber stoppen als zu crashen", gab Zarco am Sonntagnachmittag zu. "Ich habe Armpump bekommen, konnte das Motorrad kaum noch halten und habe Fehler gemacht. Selbst als ich danach etwas langsamer gemacht habe, konnte ich das Bike kaum noch beherrschen."

KTM an der Box abgestellt

Mike Leitner erklärte bei ServusTV die Situation: "Johann ist an die Box gekommen und hat gesagt, dass das Bike schwer zu handeln ist. Es war kein Defekt, aber es ist zu gefährlich für ihn geworden. Wir müssen analysieren, was genau passiert ist."

Assen zählt für alle MotoGP-Fahrer zu den körperlich anstrengendsten Strecken im gesamten Kalender. Zarco wiederum führt nach wie vor einen erbitterten Kampf gegen seine KTM RC16, für deren Beherrschung er immer noch zu viel Kraft aufwenden muss. Die Kombination aus diesen beiden Faktoren zwang ihn letztlich zur Aufgabe.

"Ich kenne dieses Problem, aber in den letzten beiden Jahren hatte ich das im Griff", erklärte er. "Diesmal war alles aber viel schlimmer. Die ersten zehn Runden waren in Ordnung, doch dann ging es los. Und bevor etwas Schlimmes passiert, wollte ich lieber aufgeben."

Keine Besserung in Sicht

Dabei hatte Zarco am Donnerstag in seiner Presserunde noch verlautbart, dass er in Barcelona endlich den Schlüssel gefunden hätte, wie er die KTM mit weniger Kraftaufwand um die Kurven bekommt. Doch am Sonntag waren seine Aussagen Schall und Rauch: "In Barcelona hatten wir auch fünf Tage Zeit, das Gefühl so aufzubauen." Denn zusätzlich zum Rennwochenende gab es am Montag einen offiziellen MotoGP-Test und am Mittwoch einen weiteren Privat-Test von KTM.

An eine Operation wegen Armpump denkt der Franzose jedenfalls nicht, denn diese Art von Problemen hatte er zum ersten Mal seit er in der MotoGP-Klasse fährt: "Das ist überhaupt keine Option. Ich bin einfach generell nicht entspannt genug auf dem Motorrad", erklärte er. "Ich werde aber in der Sommerpause an diesem Problem arbeiten."