Zum ersten Mal in dieser Saison steht Marc Marquez nicht in der ersten Startreihe. Im Qualifying hatte der amtierende MotoGP-Weltmeister gegen Rookie Fabio Quartararo sowie Maverick Vinales und Alex Rins keine Chance. Das beunruhigt ihn nicht wirklich, auch wenn er zugibt, den Yamahas von allen Strecken im Kalender gerade hier einen Sieg zuzutrauen.

"Wenn Yamaha in dieser Saison auf einer Strecke gewinnen kann, dann hier", erklärt der Repsol-Honda-Pilot deshalb am Samstag nach dem Qualifying. Von den vier Yamahas im Feld stehen immerhin zwei auf den ersten zwei Startplätzen, während Franco Morbidelli und Valentino Rossi sich von weiter hinten im Feld vorkämpfen müssten. Aber nicht nur die bestmögliche Ausgangsposition von Quartararo und Vinales bewegt Marquez zu dieser Aussage.

"Sie werden auf jeden Fall versuchen, zu gewinnen, denn sie wissen, dass ihr Motorrad hier gut funktioniert", glaubt der WM-Führende und fügt an: "Für mich ist die Yamaha hier das beste Bike. Auch die Suzuki ist stark, aber ich glaube trotzdem, dass die Yamahas Rins hier etwas voraus haben."

Marc Marquez: Keine Panik trotz P4

Es ist aber nicht nur die Suzuki, die gegenüber der Yamaha ein Nachsehen hat. Vor allem die Hondas und auch die Ducatis können auf einer Strecke wie dem Dutch TT Circuit in Assen mit der einfacher zu fahrenden Yamaha nicht mithalten. "Assen ist eine der körperlich anstrengendsten Strecken im Kalender und unser Motorrad ist eben genauso körperlich anstrengend zu fahren", versucht Marquez seine Schwierigkeiten im Qualifying zu erklären. "Deshalb kommt die Strecke uns und auch den Ducatis nicht entgegen."

Davon, dass er mit dem vierten Startplatz in tatsächlichen Problemen für das Rennen steckt, will Marquez aber nichts wissen. "Wir haben keine wirklichen Schwierigkeiten", ist er sich sicher. Die Konkurrenz von Suzuki, aber vor allem von Yamaha, hat beim Richtungswechsel mit ihren weniger aggressiven Bikes einfach einen Vorteil gegenüber der Honda RC213V. Um sein Rennen fürchtet Marquez also nicht, auch wenn er von Reihe zwei aus starten muss. "Ich fühle mich bereit und bin sicher, dass ich das ganze Rennen alles geben kann. Aber ich muss sicher ein wenig cleverer sein und ein paar Risiken eingehen", so der Honda-Werksfahrer.

Genau diese Risikobereitschaft war für Marquez im Qualifying aber keine Option. "Wir liegen 0,7 Sekunden zurück, denn Quartararo und Vinales sind schnelle Runden gefahren. Ich habe im Qualifying nicht zu 100 Prozent angreifen können und wenn man das nicht kann, dann muss man hier in Assen vorsichtig sein", warnt Marquez. Denn eine schnelle Strecke führt zu schnellen Stürzen und das kann, wie zuletzt bei seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo, zu einer schwerwiegenden Verletzung führen. Und genau die kann Marquez im Titelkampf gar nicht gebrauchen. "Es stehen immerhin zwei Rennen in Folge an. Das hatten wir heute im Hinterkopf, deshalb sind wir nur Vierte geworden. Aber wir meine Pace ist gut und ich fühle mich stark. Dass ist das Wichtigste."