Was für ein Debakel für Valentino Rossi! Ausgerechnet bei seinem MotoGP-Heimrennen in Mugello, das er in den vergangenen drei Jahren zwei Mal von Pole Position und einmal von P2 in Angriff genommen hatte, fuhr er in ein Qualifying-Debakel. Rossi steht nur auf Startplatz 18 in der sechsten Reihe, ein Spitzenresultat ist für ihn somit in weite Ferne gerückt.

Für Rossi nahm das Unheil aber bereits vor dem Qualifying seinen Lauf, nämlich in FP3. Dort verpasste er den Einzug in Q2, dabei war er in seiner letzten schnellen Runde auf bestem Kurs dahin. Rossi fehlten vier Zehntelsekunden auf die Top-Ten, die letzte Zwischenzeit passierte er 0,397 Sekunden schneller als in seiner besten Runde. Doch dann machte ihm in der letzten Kurve sein Motorrad einen Strich durch die Rechnung.

"FP3 war ganz gut, ich hatte eine ordentliche Pace. Meine letzte Runde wäre auch gut genug gewesen für die Top-Sechs und somit für den Einzug in Q2. Ich hatte am Ausgang von Biondetti 2 aber einen heftigen Wackler und als ich dann auf die letzte Kurve zugefahren bin, hatte ich zunächst keine Bremswirkung", erklärt Rossi. "Ich habe versucht, die Kurve noch irgendwie zu kriegen, aber ich musste weit gehen. Das war mein Fehler und er hat den gesamten Tag zerstört."

Rossis Q1-Taktik geht nicht auf

Rossi musste daraufhin durch Q1, wo er sich gegen Piloten wie Andrea Dovizioso oder Michele Pirro zur Wehr setzen musste. "Mir war klar, dass das schwierig sein wird, weil sie über eine Runde einfach viel schneller waren als ich", so der Yamaha-Star. Rossi suchte daher den Windschatten von Alex Rins, doch der spielte nicht mit. Das Duo ließ sich auf ein Geplänkel ein und kam zu spät über Start und Ziel, um noch einen letzten Angriff zu wagen.

Vor allem auf den Geraden ist Rossi deutlich zu langsam, Foto: LAT Images
Vor allem auf den Geraden ist Rossi deutlich zu langsam, Foto: LAT Images

"Weder er noch ich wollten vorausfahren und am Ende hat uns eine Sekunde für eine zusätzliche Runde gefehlt", analysiert Rossi. "Das war aber nicht entscheidend. Ich hatte nicht das Potenzial, um mich zu steigern." Somit steht der neunfache Mugello-Sieger nur auf Platz 18. Rossi erwartet eine echte Mammutaufgabe, wie er selbst weiß: "Es wird ein langes, hartes Rennen, denn ich stehe wirklich, wirklich, wirklich weit hinten."

Wetter bereitet Rossi Kopfzerbrechen

Der normalerweise stets optimistische Rossi sieht wenig Grund zur Zuversicht für das Rennen. Auch aufgrund des Wetterberichts, der den Sonntag als heißesten Tag des Wochenendes ausweist. "Bei höheren Temperaturen habe ich größere Probleme mit dem Hinterrad. Schon nach ein paar Runden ist meine Pace nicht mehr besonders gut und das ist ein Problem für das Rennen. Wir müssen versuchen, im Warm Up eine Lösung dafür zu finden", so Rossi. Es wäre keine Premiere, wenn Rossi das gelingt. Die Vorzeichen stehen aber nicht gut.