Marc Marquez erwies sich im Qualifying zum Frankreich-GP in Le Mans einmal mehr als unschlagbar. Der amtierende MotoGP-Weltmeister fuhr unter widrigen Bedingungen zur 55. Königsklassen-Pole seiner Karriere. Damit zog der Repsol-Honda-Pilot mit Valentino Rossi gleich, auf den Rekord von Mick Doohan fehlen noch drei Pole-Positions.

Dabei lief es auch für einen Marc Marquez nicht glatt an diesem Samstag: Sowohl im FP4, als auch im entscheidenden Q2 lag Marquez auf der Nase. Der Sturz im Q2 kam für Marquez zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Scheinbar. Denn im Nachhinein betrachtet erwies sich der Crash auf der zweiten fliegenden Runde als so etwas wie ein Glücksfall.

"Als ich gestürzt bin, habe ich gesehen, dass das Bike noch in gutem Zustand war. Ich habe erkannt, dass es sehr rutschig war und wusste, dass es kaum möglich war, schneller als 1:41 zu fahren. Ich bin draußen geblieben, denn vielleicht herrschen morgen ähnliche Bedingungen. Also musste ich ein Verständnis dafür aufbauen, wie man das Bike unter diesen Bedingungen fahren und abstimmen muss. Das war also eine Vorbereitung für das Rennen", erklärte Marquez seinen Plan für die weitere Session. So fuhr er nach dem Sturz nicht zurück an die Box, sondern drehte Runde um Runde bis zum Fallen der Zielflagge.

Das unberechenbare französische Wetter kam ihm dabei zugute. Marquez traf auf seiner ersten fliegenden Runde das optimalste Wetter-Fenster für eine schnelle Runde. Entsprechend ging Marquez im Q2 schon von Beginn an ans Limit. "Als ich rausgegangen bin, sah ich, dass der Regenreifen die richtige Wahl war. Der Regen wurde stärker, also habe ich schon auf der ersten Runde gepusht. Das hat für die Pole gereicht", freute sich Marquez über seinen Coup.

Mit der Pole-Position hat Marquez nun wieder einmal alle Trümpfe in seiner Hand - zumal es seine Titelkonkurrenten nicht in die erste Reihe geschafft haben. "Das Rennen beginnt eigentlich schon am Samstag, denn das Qualifying ist sehr wichtig", weiß der amtierende MotoGP-Weltmeister. Gerade bei Marquez' direktem Konkurrenten Alex Rins gilt das Qualifying als Achillesferse. Der Suzuki-Pilot muss sich regelmäßig nach vorne kämpfen. So auch morgen, wenn Rins von Platz 19 starten muss.

Das muss jedoch nicht immer gut gehen. "Wenn man vorne startet, kannst du die Reifen und das Risiko ganz anders managen", zählt Marquez die Vorteile einer vorderen Startposition auf. Auf das richtige Reifen- und Risiko-Management könnte es auch morgen im Rennen wieder ankommen. Die Wetter-Prognose für den Renn-Sonntag sieht verhalten aus. Aber Marquez ist nach dem Qualifying am Samstag auch darauf gefasst.