Die Aufregung war groß, als Cal Crutchlow beim Argentinien-GP für einen minimalen Frühstart mit einer Ride-Through-Penalty bestraft wurde und so einen wohl sicheren zweiten Platz gegen einen enttäuschenden 13. Rang tauschen musste. Beim nächsten MotoGP-Rennen erwischte es Maverick Vinales und Joan Mir aufgrund desselben Vergehens.

Im Reglement ist aktuell für einen Frühstart nur eine einzige Strafe vorgesehen, eben die oben genannte Ride-Through-Penalty, die einen Fahrer im Rennen rund 25 Sekunden kostet, abhängig natürlich von der jeweiligen Strecke. Eine Strafe, die für einen minimalen Vorteil am Start sehr hart wirkt, weshalb zuletzt die Stimmen, die eine Anpassung forderten, immer lauter wurden.

Am Freitag in Jerez durften die 22 Stammpiloten der MotoGP im traditionellen Meeting der Safety-Commission darüber abstimmen, ob die Jump-Start-Strafe geändert oder beibehalten wird. Die drei bislang bestraften Fahrer stimmten gegen eine Änderung. "Joan, Maverick und ich haben uns zusammen mit unseren Teams darauf geeinigt, dass wir dafür sorgen werden, dass die Regel so bleibt wie sie ist", erklärt Cal Crutchlow.

Änderung in MotoGP-Saison 2020 denkbar

Die Strafe bleibt damit für den Rest der Saison 2019 bestehen. "Wir können sie vielleicht für nächstes Jahr ändern, aber in dieser Saison bleibt sie so. Wenn du einen Jump-Start machst, dann musst du die Ride-Through absitzen. Wir drei sind schon bestraft worden. Wenn jetzt andere Fahrer einen Jump-Start machen und nur die Longlap-Penalty bekommen, dann haben sie einen klaren Vorteil uns gegenüber. Wenn das dann in der Weltmeisterschaft über eine Position entscheidet...", beschreibt Crutchlow die Beweggründe für die Entscheidung.

Crutchlow rollte im Argentinien-Grid leicht an, Foto: Screenshot/MotoGP
Crutchlow rollte im Argentinien-Grid leicht an, Foto: Screenshot/MotoGP

Die Entscheidung von Mir, Vinales und Crutchlow sei vom Rest des Feldes größtenteils verständnisvoll aufgenommen worden, so der LCR-Honda-Pilot: "Ich denke, die meisten Fahrer haben uns rechtgegeben, dass es so am fairsten ist. Ein paar andere sicherlich nicht, aber im Endeffekt besteht ja auch das Risiko, dass ich selbst noch einmal diese Strafe bekomme."