Stefan Bradl darf nach dem 10. Rang im MotoGP-Rennen in Jerez glücklich sein. Hondas Wildcard-Pilot erntete nicht nur sechs WM-Punkte, sondern konnte sogar Werksfahrer Jorge Lorenzo klar hinter sich lassen. Auch auf seinen Markenkollegen Cal Crutchlow fehlten am Ende nur drei Sekunden.

Verständlicherweise strahlte Bradl nach Rennen, als er bei ServusTV zum Interview antrat. "Sensationell", eröffnete Bradl sein Fazit. "Am Anfang habe ich ein bisschen Zeit verloren, weil ich zu defensiv agiert habe. Ich wollte aber nicht zu viel riskieren. Sonst hätte ich noch besser platziert sein können. Aber vor Jorge zu landen ist eine Sensation. Die Bosse haben mir schon gratuliert, das fühlt sich cool an."

Früh konnte sich Bradl Lorenzo schnappen und im Anschluss kämpfte er über weite Teile des Rennens mit Aleix Espargaro. Als dieser in der drittletzten Runde mit Jack Miller aneinandergeriet, konnte Bradl gleich zwei Plätze in nur einer Kurve gewinnen. Zu diesem Zeitpunkt stieß er auch in die Top-10 vor, nachdem zuvor schon Fabio Quartararo und Joan Mir vor ihm ausgefallen waren.

Nächster Bradl-Einsatz noch unklar

"Leider darf ich beim nächsten Rennen nicht noch einmal ran", sagte Bradl abschließend. Als HRC-Testfahrer sind Bradl maximal drei Wildcard-Einsätze pro Saison erlaubt. Zumindest zwei davon will Honda dem Deutschen auch gönnen, wie Teamchef Alberto Puig beim Saisonauftakt in Katar klarstellte. Der nächste Einsatz könnte in Brünn erfolgen, allerdings haben sich dort mehrere Hersteller beworben und es gibt laut Reglement maximal zwei Plätze für Wildcard-Fahrer.

In Le Mans wird Stefan Bradl wieder die Seiten wechseln und seine Honda gegen ein Mikrofon von ServusTV tauschen. Einen guten Eindruck hat der 29-Jährige in Jerez allemal hinterlassen.