Alex Rins hat es endlich geschafft: Der 23-jährige Katalane gewann in Austin sein erstes MotoGP-Rennen und schenkte Suzuki den ersten Erfolg seit 4. September 2016. "Das ist ein unbeschreibliches Gefühl", sagte er nach der Siegerehrung. "Ich kann meine Emotionen gar nicht ausdrücken. Als ich die Ziellinie passiert hatte, explodierten meine Gefühle."

Denn Rins musste sich einen harten Kampf mit Valentino Rossi um den Erfolg in Texas liefern, nachdem sich der haushohe Favorit Marc Marquez in der 9. Runde in Führung liegend verabschiedet hatte. Das siegbringende Manöver gelang Rins dabei erst vier Laps vor Schluss.

Volle Attacke auf Rossi

"Als ich um die eineinhalb Sekunden hinter Valentino lag, sagte ich zu mir: Komm schon, du musst ihn einholen und du musste heute ein Spektakel abliefern", führte der glückliche Rins in der Pressekonferenz aus. "Ich konnte Vale einholen und ihn studieren. Als er sich dann einen kleinen Fehler geleistet hat, konnte ich in überholen und so lag ich in den letzten drei Runden auf P1."

"Dann unterlief mit in Kurve 11 ein Fehler und ich dachte, dass Vale mich nun wieder überholen und mir davonziehen würde. Doch er musste auch weit gehen und so musste ich in der letzten Runde nur noch meine Nerven behalten", führte Rins aus, der anfügte: "Suzuki verdient diesen Sieg und wir müssen jetzt an dieser Leistung anschließen."

Suzuki dank Rins wieder ganz oben

Teamchef Davide Brivio pflichtete seinem siegreichen Schützling bei. "Ich glaube wir verdienen das, weil wir unser Motorrad verbessert haben und sich Alex immer weiter gesteigert hat. Wir haben lange auf diesen Moment gewartet, nun sind wir aber glücklich", sagte der Italiener.

Nach rund zweieinhalb Jahren ist Suzuki mit Rins nun wieder dort, wo man mit Maverick Vinales bereits war: auf dem obersten Treppchen. Der Wechsel des Spaniers hatte den japanischen Hersteller in Kombination mit einer falschen Motor-Entscheidung im Winter 2016/17 in ein Tief gerissen. Just in jener Periode, als auch Rins in Suzukis MotoGP-Mannschaft aufstieg.

Die ersten gemeinsamen Gehversuche verliefen daher holprig: Ein schwaches Motorrad sorgte gemeinsam mit mehreren Verletzungen dafür, dass Rins auf seiner Suzuki zur Sommerpause der Rookie-Saison lediglich sieben Punkte auf dem Konto hatte. Doch ab diesem Zeitpunkt ging es stetig bergauf: Auf 52 Punkte in der zweiten Saisonhälfte 2017 folgten 53 und die ersten beiden Podestplätze im ersten Halbjahr 2018 sowie 116 Punkte inklusive zweite Plätze in den zweiten Saisonhälfte des Vorjahres.

Qualifying bleibt die große Schwäche

Der erste Sieg ist der vorläufige Höhepunkt, WM-Rang drei mit aktuell nur fünf Punkten Rückstand das Sahnehäubchen. "Ich war schon in Valencia und Katar knapp dran und habe natürlich allmählich an einen Sieg gedacht. Dass es jetzt gelungen ist, heißt aber nur, dass wir genauso weiterarbeiten müssen wir bisher - und vor allem das Qualifying verbessern müssen", sagte Rins am Sonntag.

Den genau das war bislang die Schwäche: In seinen 34 Starts in der MotoGP stellte Rins seine Suzuki nur ein einziges Mal in die erste Reihe. Die Startpositionen in der laufenden Saison lauteten 10, 16 und 7. Neben Valentino Rossi hat die MotoGP daher mit Rins nun einen zweiten Sonntagsfahrer - das ist spätestens seit Sonntag verbrieft.