Marc Marquez dominierte das MotoGP-Rennen in Argentinien in eindrucksvoller Manier. Mit 9,8 Sekunden Vorsprung setzte sich der amtierende Weltmeister durch und übernahm damit wieder die Führung in der Weltmeisterschaft.

Hinter Marquez duellierten sich Valentino Rossi und Andrea Dovizioso um die Podestplätze. Zwei weitere Piloten hätten am Sonntag aber die Pace gehabt, ebenfalls im Duell um Rang zwei mitzumischen. Das zeigt unsere Rennanalyse zum Argentinien-GP:

So überlegen war Marc Marquez

Die Zuseher vor den TV-Schirmen konnten mit freiem Auge sehen, dass sich Marc Marquez nach einem starken Start Runde für Runde weiter von seinen Verfolgern absetzen konnte. Wir wollen an dieser Stelle seine Dominanz mit Zahlen untermauern. In 18 der 25 Rennrunden war der Spanier der schnellste Mann im Feld: Von Runde 1 bis 13 und in der zweiten Rennhälfte in den Laps 15, 17, 20, 21 und 24.

Die schnellsten zehn Einzelrunden im Argentinien-GP:

Fahrer Zeit Runde
1. Marc Marquez 1:39,426 Lap 2
2. Marc Marquez 1:39,597 Lap 6
3. Marc Marquez 1:39,695 Lap 3
4. Marc Marquez 1:39,739 Lap 11
5. Marc Marquez 1:39,772 Lap 7
6. Marc Marquez 1:39,786 Lap 10
7. Marc Marquez 1:39,829 Lap 12
8. Marc Marquez 1:39,844 Lap 9
9. Cal Crutchlow 1:39,868 Lap 14
10. Marc Marquez 1:39,869 Lap 15

Marquez' langsamste Einzelzeit - Start- und Schlussrunde ausgenommen - war dabei eine 1:40,664. Eine Marke, die sieben Fahrer im Feld kein einziges Mal unterschreiten konnten. Der Zweitplatzierte Valentino Rossi konnte lediglich in drei der 25 Runden überhaupt Boden auf Marquez gutmachen: In Runde 16 (0,030 Sek.), in Lap 23 (0,014 Sek.) und im Schlussumlauf (2,686 Sek.).

Selbstredend erzielte Marquez mit 1:39,426 Minuten auch die schnellste Rennrunde. Insgesamt gab es nur 19 Rundenzeiten unter der Marke von 1:40 Minuten, von denen 14 auf die Kappe des MotoGP-Champions gingen. Nur Cal Crutchlow (4) und Franco Morbidelli (1) konnten diese Zeit knacken. Listet man alle Einzelrundenzeiten auf, so fuhr Marquez die acht schnellsten Runden an diesem Tag.

Crutchlow & Rins: Verhinderter Podestkampf

Anhand dieser Werte lässt sich bereits erahnen, dass Vorjahressieger Cal Crutchlow auch diesmal ein Wörtchen um die Podestplätze hätte mitreden können. Ein leichtes Anrollen vor dem Erlöschen der Startampel brachte ihm aber die für Fehlstart im Reglement vorgesehene Durchfahrtsstrafe ein und warf ihn in der 6. Runde an das Ende des Feldes zurück. Zieht man die Ergebnisse ab diesem Zeitpunkt heran, war Crutchlow klar der zweitschnellste Mann im Feld.

Ergebnis Runde 7 bis Zieleinlauf:

Fahrer Zeit
1. Marc Marquez 31:43,755 Min.
2. Cal Crutchlow +0,512 Sek.
3. Alex Rins +3,583
4. Valentino Rossi +4,869
5. Andrea Dovizioso +5,478

Von Runde 7 bis zum Zieleinlauf büßte der Brite lediglich 0,512 Sekunden auf Marquez ein und war in diesem Zeitraum sogar um mehr als vier Sekunden schneller als der Zweitplatzierte Valentino Rossi. Crutchlow darf sich zu Recht ärgern, denn ohne die kleine Bewegung am Start wäre er auf jeden Fall podestfähig gewesen.

Das gilt auch für Alex Rins, der von Runde 7 bis zum Zieleinlauf der drittschnellste Mann im Feld war. Das Suzuki-Ass hatte sich aber schon am Samstag große Steine in den Weg gelegt und war im Qualifying nicht über Startplatz 16 hinausgekommen. Seine starke Pace sollte Suzuki aber Hoffnung für die kommenden Rennen geben. Denn das Ergebnis sieht auf dem Papier schlechter aus, als es tatsächlich war. Mit elf Positionen machte Rins im Rennen mehr Plätze gut als jeder andere Fahrer im Feld.

Fazit

Cal Crutchlows Fehlstart und das schwache Qualifying von Alex Rins verhinderten am Sonntag ein noch spannenderes Rennen. Der Brite hätte Marc Marquez zwar nicht direkt um den Sieg fordern können, dazu hatte der MotoGP-Champion noch zu viele Reserven. Aber er hatte zumindest das Potenzial, ihm auf den Fersen zu bleiben.

Aber auch der Kampf um die Plätze hinter dem Honda-Duo hätte mehr Pepp bekommen. Wenn Alex Rins weiter vorne gestartet wäre, hätten Rossi und Dovizioso auf jeden Fall Konkurrenz bekommen. Freuen kann sich darüber vor allem Marc Marquez. Denn während er den zweitbesten Saisonstart seiner Karriere hinlegen konnte, zeichnet sich ab, dass sich seine Verfolger erneut gegenseitig Punkte wegnehmen. Für die Spannung in der WM sind das leider keine guten Nachrichten.