Valentino Rossi hat seine Durststrecke in der MotoGP endlich beendet. Beim Grand Prix von Argentinien holte der 40-Jährige den zweiten Rang und stand damit zum ersten Mal seit 15. Juli 2018 beim Deutschland-GP wieder auf dem Podest. Zuletzt hatte Rossi zehn Rennen in Folge den Gang zur Siegerehrung verpasst - seine schlechteste Bilanz seit seinem Ducati-Abenteuer.

Entsprechend erleichtert zeigte sich Rossi nach dem Rennen: "Seit dem Sachsenring ist viel Zeit vergangen. Im vergangenen Jahr lag ich in den letzten beiden Rennen auf den Plätzen eins und zwei, habe aber Fehler gemacht. Ein Saisonausklang wie dieser war für mich schwer zu akzeptieren, daher ist dieses Resultat heute enorm wichtig. Wir haben eine schwierige Phase hinter uns, aber jetzt bin ich glücklich."

Harter Kampf gegen Dovizioso

Den zweiten Platz musste Rossi hart erkämpfen. Erst in der Schlussrunde gelang ihm das entscheidende Manöver im Duell mit MotoGP-Vizeweltmeister Andrea Dovizioso. "Das war ein großartiger Kampf", freute sich Rossi. "Dovi lag lange vor mir, hatte eine gute Pace und wir konnten uns von unseren Verfolgern absetzen. Ich wusste, dass ich ein sehr präzises Bremsmanöver brauchte, das auf den Zentimeter genau sitzen musste."

Und tatsächlich gelang es Rossi, den zweikampferfahrenen Dovizioso wenige Kurven vor der Zielflagge zu kassieren. "Ein solches Manöver in der letzten Runde ist immer etwas Besonderes", freute sich der 40-Jährige. Zum zweiten Mal in Folge war der Altmeister somit schnellster Yamaha-Pilot. In der WM-Wertung hält er allen Unkenrufen zum Trotz wieder einmal den dritten Platz und hat mit 31 Zählern mehr als seine Markenkollegen Vinales, Quartararo und Morbidelli zusammen.

Morbido vs. Vale: Schüler gegen Lehrer

Mit Morbidelli musste sich Rossi einige Runden lang im direkten Duell herumschlagen. Der Schüler aus der VR46 Academy konnte seinen Lehrer somit zum ersten Mal ernsthaft fordern. "Die Duelle mit ihm sind immer hart, auch auf meiner Ranch", lachte Rossi nach dem MotoGP-Rennen. "Aber ich denke, ich war heute ein bisschen schneller und es hat gereicht, um vor ihm zu bleiben."

Neben seinem zweiten Platz feierte Rossi übrigens auch ein Jubiläum: Denn vor exakt 23 Jahren feierte er im 125cc-Rennen in Shah Alam sein Debüt in der Motorrad-Weltmeisterschaft mit einem 6. Rang. Auch darauf wurde der 40-Jährige nach dem Zieleinlauf angesprochen und antwortete: "Ich bin stolz darauf, noch immer hier zu sein. Das fühlt sich großartig an. Ich fühle mich noch immer gut und möchte so wie heute noch einige Jahre weiterkämpfen."