Die Aufregung war groß, als Ducati Mitte Januar in der Europa-Zentrale von Tabakmulti Philip Morris sein MotoGP-Projekt für 2019 präsentierte. Der Schriftzug 'Mission Winnow' war auf Teambekleidung, Lederkombis und den Motorrädern allgegenwärtig, der Factory-Rennstall bekam den Namen 'Mission Winnow Ducati' verpasst.

'Mission Winnow' ist eine Kampagne von Philip Morris, mit der man offiziell eine rauchfreie Zukunft promoten will. Es handle sich um keine Form der Werbung für oder des Sponsorings durch Tabak, wird man nicht müde zu betonen. Dass ausgerechnet einer der weltgrößten Zigarettenhersteller an einer rauchfreien Zukunft interessiert ist, wollte aber von Beginn an kaum jemand so wirklich glauben.

Es sorgte deshalb durchaus für Verwunderung, dass die verantwortlichen Institutionen so gar nichts gegen das indirekte Tabak-Sponsoring einzuwenden hatten und Ducati damit scheinbar problemlos durchkommt. Nun gibt es in der MotoGP aber erstmals Gegenwind für 'Mission Winnow'. Nach aktuellem Stand wird man bei Ducati an den Rennwochenenden in Frankreich und Australien auf eine Präsenz der Kampagne verzichten müssen, wie 'GPone' berichtet.

Das kommt wenig überraschend, denn Ducati folgt damit nur den italienischen Kollegen von Ferrari. Wie Ducati wird auch die Scuderia seit vielen Jahren von Philip Morris unterstützt und trägt 'Mission Winnow' in dieser Saison ebenfalls im Namen, auf den Autos und der Kleidung. Das Formel-1-Jahr startete vergangenes Wochenende in Australien und Ferrari musste seinen neuen Sponsor direkt in allen Bereichen entfernen. Man trat unter dem Namen 'Scuderia Ferrari' an und auch das Auto wies keinerlei Schriftzüge der Philip-Morris-Kampagne auf.

Ferrari als Warnung für Ducati

Die australischen Behörden hatten im Vorfeld Untersuchungen gegen diese Form des Sponsorings eingeleitet und Ferrari mit hohen Strafen gedroht, würde man die 'Mission Winnow' dennoch in Australien promoten. Dasselbe Schicksal soll nun Ducati drohen. Man darf also davon ausgehen, dass die Mannschaft aus Borgo Panigale zumindest an den zwei Rennwochenenden in Australien und Frankreich, wo eine ähnlich rigorose Anti-Tabak-Politik verfolgt wird, ohne Hauptsponsor auskommen müssen wird.