MotoGP-Rookie Fabio Quartararo hinterließ bei seinem ersten Qualifying in der Topklasse ordentlich Eindruck - und stellte seine Yamaha in Katar zum Auftakt gleich einmal auf Startplatz fünf. Schon in den Freitags-Trainings ließ Quartararo mit guten Zeiten aufhorchen. Ein Top-fünf-Ergebnis wollte er sich da jedoch noch nicht ausmalen.

Im Qualifying am Samstag setzte Quartararo das aber dann ohne Probleme in ein erstes Ausrufezeichen seiner MotoGP-Karriere um. Startplatz fünf, das bedeutet für ihn: Bester Rookie, und außerdem zweitbester Yamaha-Pilot. Teamkollege Franco Morbidelli musste sich um drei Zehntel geschlagen geben, er wird von Platz acht losfahren.

"Ziel war Platz acht, Platz neun", sagt ein gut gelaunter Quartararo nach dem Qualifying. "Wir wussten, es würde mit den ganzen Fahrern in Q2 schwierig werden. Dann war meine erste Runde eine 1:54.3, gut genug für Platz drei oder vier, und ich dachte: 'Das ist gut, damit habe ich schon einmal eine Runde.'"

Trotzdem wusste er: Für die Top fünf würde er im zweiten Versuch noch einmal nachlegen müssen. "Weil jeder 1:54.0 oder darunter fuhr. Also haben wir noch einmal nachgelegt." Quartararo behielt bei abkühlenden Temperaturen und schwierigen Grip-Bedingungen alles unter Kontrolle und fuhr am Ende mit 1:53.946 unter die anvisierten 1:54.

"Die Bedingungen waren gestern viel besser, wir waren alle in Kurve zwei am Limit", erklärt Quartararo danach. "Ja, ich bin happy über Platz fünf, und das ich nicht abgeflogen bin." Bei den niedrigen Temperaturen überschritten einige Fahrer in Kurve zwei das Limit, besonders im ersten Teil des Qualifyings kam es dort zu mehreren Stürzen.

Quartararo für Rennen unsicher: Habe keine Erfahrung

So richtig los geht es für Quartararo natürlich erst am Sonntag, bei seinem ersten Rennen. Die Ausgangsposition mag gut sein, doch eine gute Startposition ist in der MotoGP bekanntlich nicht alles. Wer auf eine Runde schnell ist, der muss nicht automatisch die ganze Renndistanz über schnell sein.

Zu seinem Renn-Setup hält sich Quartararo nach dem Qualifying bedeckt und lacht nur: "Ich weiß nicht." Seine eigene Renn-Pace kenne er, aber wie sie sich aus dem Training heraus ins echte Rennen übertragen lässt, da hat er selbst noch keine gute Vorstellung. Schließlich ist es sein erstes MotoGP-Rennen.

"Sicher können wir ihnen folgen, aber was die letzten fünf Runden angeht, weiß ich nicht", meint Quartararo. "Das ist die Frage. Und natürlich wie du ein MotoGP-Rennen kontrollierst." Nach den Freitags-Trainings hatte er seine Renn-Pace als ganz gut bewertet, war sich aber auch da bezüglich des Grips gegen Rennende unsicher. Ob seine Reifen bis zum Schluss halten, da traut er sich noch keine Prognose abzugeben.

Quartararo vertraut der Yamaha: Bremsen mit jedem Mal besser

Im Qualifying war Quartararo vom Handling seiner Yamaha jedenfalls sehr angetan. Besonders auf der Bremse meint er, das Limit des MotoGP-Bikes so gut wie gefunden zu haben: "Seit dem ersten Test hier habe ich mich gut gefühlt, konnte später und härter bremsen, das Feeling war richtig gut."

Ein großer Fortschritt im Vergleich zu seinem ersten Auftritt vor einigen Monaten in Jerez. Da ging es für ihn zuerst nur einmal darum, ja nicht zu stürzen, ja nicht alles kaputtzumachen. "Ich bin wirklich zufrieden mit dem Fortschritt, den wir erzielt haben", so Quartararo weiter.

Ganz am Limit angekommen ist Quartararo allerdings noch nicht. "Bei Qualifying-Runden brauche ich noch immer mehr Erfahrung", gibt er zu. Noch hat er das Gefühl, dass manche Kurven schneller gehen. Alles eine Frage der Erfahrung, schließt er. Und die sollte mit der Zeit kommen. Für morgen heißt es bei Quartararo also einmal: Abwarten und das Beste daraus machen.