Ab 2021 will die MotoGP in Indonesien fahren. Auf der Insel Lombok entsteht zu diesem Zweck aktuell ein Kurs, der in ein gigantisches Urlaubsressort eingearbeitet sein soll. Am Samstag präsentierte eine Delegation das neue Projekt im Rahmen des Katar-GP der Öffentlichkeit.

Der neue Kurs wird 4,3 Kilometer lang sein und 19 Kurven beinhalten. Tribünenplätze für 50.000 Zuschauer sollen entstehen, insgesamt will man an der Strecke 138.000 Fans unterbringen können. "Wir wollen damit eines der größten Events, wenn nicht sogar das größte Event werden", sagte Mark Hughes, der mit seinem Unternehmen 'Mrk1consulting' in die Projektplanung involviert ist.

Die Offiziellen bezeichneten die Strecke zwar mehrfach als Straßenkurs, doch damit hat die Strecke nicht viel zu tun. Mit weitläufigen Sturzräumen und einem durchgehenden Asphaltband unterscheidet sich Lombok nicht von anderen MotoGP-Strecken. Andernfalls hätte das Projekt auch keine Chance auf eine Grade-A-Homologation durch den Weltverband FIM.

Für Verkehr offen - teilweise

Allerdings soll der Kurs abseits der Rennwochenenden sehr wohl für den öffentlichen Verkehr genutzt werden - wenn auch mit Einschränkungen. "Wir werden den Verkehr begrenzen, damit wir die Abnutzung und Verschmutzung eindämmen können. Darüber hinaus wird spezielles Equipment zum Einsatz kommen, mit dem die Strecke bearbeitet wird, damit wir Grip garantieren können", führte Hughes aus.

Die MotoGP drängt schon lange nach Indonesien, das einer der wichtigsten Absatzmärkte der Welt für die Hersteller ist. Zuletzt scheiterte ein Projekt in Palembang auf Sumatra. Zumindest an Geld fehlt es in Lombok aber nicht. Bis 2035 soll rund eine Milliarde Dollar in den Aufbau der Urlaubsressorts auf der Insel fließen, da auch die indonesische Regierung Lombok als touristische Alternative zum benachbarten Bali aufbauen möchte. Alleine auf dem Streckengelände sollen elf Hotels entstehen.

Ab 2021 für fünf Jahre eingeplant

Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta besuchte die Insel im Vorjahr und gab danach seine Zusage für ein Rennen. Der Indonesien-GP soll ab 2021 für vorerst fünf Jahre stattfinden. Zuvor muss die Strecke aber noch fertiggestellt, final abgenommen und getestet werden, wie Ezpeleta klarstellte. Auf wie viele Rennen sich der MotoGP-Kalender künftig vergrößern soll, ließ der Spanier trotz dreimaligem Nachfragen offen und schloss einen Kalender mit mehr als 20 Rennen nicht aus.

In der kommenden Saison soll bereits ein Rennen in Finnland aufgenommen werden, dessen Strecke im August erstmalig getestet wird. Ein Jahr später wäre nach aktueller Planung Indonesien dran. Für 2020 besitzen alle 19 aktuell in der MotoGP vertretenen Strecken einen Vertrag. Brünn, Silverstone und Buriram könnten danach aus dem Kalender fallen, sollte deren Kontrakt nicht verlängert werden.