Jorge Lorenzo geht nicht in perfektem körperlichen Zustand ins erste Rennwochenende der MotoGP. Kaum überraschend - nach dem sturzreichen Abschluss seiner letzten Saison und einem weiteren Sturz beim Offroad-Training in der Winterpause lag der Fokus von Hondas Neuzugang in den letzten Wochen vor allem auf den Nachwirkungen der dabei zugezogenen Verletzungen.

Alle bisherigen Auftritte von Lorenzo für seinen neuen Arbeitgeber waren davon stark geprägt. Das wird auch für das erste gemeinsame Rennen gelten - den Saisonstart der MotoGP in Katar.

"Ich hatte in den letzten sechs Monaten ein bisschen Pech, und war nie bei 100 Prozent", erklärt Lorenzo am Donnerstag vor dem Katar-GP. Vom Optimum ist da auf keinen Fall die Rede. Den ersten Test des Jahres hatte er ausfallen lassen. Die Operation am gebrochenen rechten Kahnbein war da noch frisch. Beim zweiten Test fuhr er zwar, aber deutlich weniger als die Konkurrenz.

Ein perfekt abgestimmtes Arbeitsgerät ist Lorenzos Honda daher beim ersten Rennen noch nicht. Dasselbe gilt für seinen Körper, der weiterhin Arbeit erfordert. "Ich komme dem nahe", meint Lorenzo inzwischen immerhin, "aber ich brauche wohl noch einen Monat, um mich voll fit zu fühlen und alle jene Dinge zu machen, die du im Optimal-Zustand machen kannst."

Honda hilft Lorenzo: Extra-Teile für Katar

Daher arbeiten Lorenzo und Honda in Katar nach wie vor an Grundlagen. Etwa an der Sitzposition auf dem Motorrad. Diesen Problemen hat sich Honda seit dem letzten Test aber angenommen, erklärt Lorenzo. Neue Teile kommen für ihn und für Teamkollege Marc Marquez. Einige davon sind nur für Lorenzo gedacht. "Das wird es in einigen Bereichen auf jeden Fall verbessern", ist der sich sicher.

"Das Bike ist gut zu fahren, besser als im Test", vertraut Lorenzo auf einen Fortschritt an diesem Wochenende. Die neuen Teile sollten sein Leben jedenfalls einmal einfacher und seine Position auf dem Motorrad komfortabler machen.

Mit neuen Teilen will Honda Jorge Lorenzos Bike weiter verbessern, Foto: HRC
Mit neuen Teilen will Honda Jorge Lorenzos Bike weiter verbessern, Foto: HRC

Grundsätzlich passt für Lorenzo das Gefühl auf der RC213V aber. Das ließ er schon nach dem letzten Test durchklingen, und vor dem Rennwochenende in Katar unterstreicht er es noch einmal: "Es gibt kein perfektes Bike, aber ich mag es. Es fühlt sich ganz komfortabel an. Das beste Gefühl zu finden, das ist ein nie endender Prozess. Du hörst nie auf, Details zu verbessern."

Große Prognosen für das erste Rennen nach der Verletzungspause lässt Lorenzo aber bleiben: "Wir werden versuchen, das Rennen mit dem bestmöglichen Ergebnis abzuschließen und einige Punkte mitzunehmen."