Die Saison 2019 wird Franco Morbidellis zweites Jahr in der MotoGP-Klasse. Zum ersten Mal geht er dabei allerdings als Yamaha-Pilot in Rennen. Genauso wie sein Lehrmeister Valentino Rossi. Den MotoGP-Superstar auf demselben Material zu schlagen ist für Morbidelli im Jahr 2019 eine besondere Motivation.

In seiner Rookie-Saison ist das Morbidelli nämlich nicht wirklich gelungen. Nur zweimal beendete er das Rennen vor Rossi, in Argentinien und Malaysia. An beiden Rennsonntagen hatte der Doktor selbst jedoch kein Glück und crashte aus dem Rennen. Aus eigener Kraft ist es Morbidelli also noch nicht gelungen, seinen Lehrmeister hinter sich zu lassen. Als Yamaha-Pilot im Petronas Sepang Racing-Team hat er nun die Hoffnung, das zu ändern.

"Es ist auch eine Motivation auf demselben Bike wie er zu fahren und zu versuchen, einen perfekten Job zu machen. Ich werde versuchen, ihn und alle anderen auf der Strecke zu schlagen. Das ist unser Ziel und wir werden versuchen, das zu schaffen", erklärt Morbidelli bei einer Pressekonferenz im Rahmen der Präsentation seines neuen Teams in Malaysia. Der Italiener wird mit einer Yamaha M1 an den Start gehen, die dieselben Spezifikationen hat wie die Bikes von Rossi und Maverick Vinales im Yamaha-Werksteam.

Damit sind die Voraussetzungen für Lehrmeister und Schüler 2019 also identisch. Morbidelli sieht den Fight auf Augenhöhe jedoch nicht nur als Motivation, sondern auch als etwas, wovon beide Seiten profitieren können. "Mit demselben Bike zu fahren, kann für uns beide hilfreich sein, denke ich", so Morbidelli. Er muss aber auch zugeben: "Es wird mehr Hilfe für mich sein als für ihn, aber wir können Informationen und Eindrücke teilen. Das kann uns beiden helfen."

Das Petronas Yamaha-Team stellte in Malaysia ihre neuen Bikes vor, Foto: Petronas Yamaha SRT
Das Petronas Yamaha-Team stellte in Malaysia ihre neuen Bikes vor, Foto: Petronas Yamaha SRT

Der japanische Hersteller kann aktuell immer noch jede Information gebrauchen, die er kriegen kann. Rossis Aussagen nach den ersten Testfahrten in Valencia war wenig euphorisch, also dürfte auch 2019 kein leichtes Jahr für Yamaha werden. Morbidelli fühlt sich trotzdem geehrt, bei einem so prestigeträchtigen Hersteller untergekommen zu sein. "Es fühlt sich an, als wäre man Teil einer großen Sache", erklärt er. "Darüber freue ich mich sehr."

Die Pace des Italieners bei den bisherigen Testfahrten war nicht schlecht. Genau so will er weitermachen. "Ich werde versuchen, die Pace der letzten Tests zu halten, von Anfang an hart zu arbeiten und das Maximum zu geben. Dann werden wir sehen, wie es läuft", gibt Morbidelli seine Prognose für die Saison 2019 ab.

Valentino Rossi: Wenn sie mich schlagen, wäre ich genervt

Doch was sagt der Doktor selbst zu der Änderung im MotoGP-Fahrerfeld? Immerhin sind mit Morbidelli und Francesco Bagnaia ab 2019 nun zwei seiner Schützlinge mit ihm auf der Strecke. In der italienischen Fernsehshow 'Che Tempo che fare' gibt Rossi mit einem Lachen zu: "Wenn Bagnaia und Morbidelli vor mir landen, dann wäre ich ziemlich genervt." Er gibt aber auch zu, dass die deutlich jüngere Konkurrenz ihn pusht. Zumindest zu Hause auf seiner Ranch in Tavullia. "Ihnen zu helfen und ihnen etwas beizubringen hält mich jung. Wir pushen uns gegenseitig, um uns zu verbessern. Ich stehe ihnen sehr nahe, denn wir teilen dieselbe Leidenschaft für Bikes." Vielleicht können Morbidelli und Bagnaia den Altmeister nicht nur zu Hause, sondern auch in der MotoGP zu neuen Höchstleistungen pushen.