Aprilia geht 2019 in die fünfte Saison seit dem Wiedereinstieg in die MotoGP. Zählbare Erfolge blieben bislang aus. Nicht eine einzige Podiumsplatzierung, Pole Position oder auch nur schnellste Runde gab es zu feiern. Die Saison 2018 war mit durchschnittlich 3,56 Punkten pro Rennen die schlechteste seit dem MotoGP-Comeback. Für Schlagzeilen sorgte man bei Aprilia in den letzten Jahren nur durch technische Defekte, interne Streitigkeiten mit Fahrern und den rasenden Verschleiß ebendieser. In fünf Saisons kommt man mit Marco Melandri, Alvaro Bautista, Stefan Bradl, Aleix Espargaro, Sam Lowes, Scott Redding und Andrea Iannone auf nicht weniger als sieben Piloten.

Dass es mit dem stolzen italienischen Hersteller, der bislang 38 Weltmeistertitel und 294 Grand-Prix-Siege in der Motorrad-WM feiern durfte, so nicht weitergehen kann, ist klar. Eine erste wichtigen Maßnahme traf die Konzernspitze in der Winterpause bereits. Romano Albesiano lenkte das Team bislang sowohl in technischer als auch operativer Hinsicht - eine in der modernen MotoGP nicht mehr zeitgemäße Doppelbelastung.

Deshalb wurde Massimo Rivola, der in den vergangenen zehn Jahren sportlicher Direktor im Formel-1-Team von Ferrari war, für eine vergleichbare Funktion verpflichtet. Er ist neuer Geschäftsführer von Aprilia Racing, Romano Albesiano kann sich somit voll um die technischen Belange kümmern. "Es ist mein persönliches Ziel, ihm alle Dinge, die keinen technischen Hintergrund haben, abzunehmen", so Rivola gegenüber der offiziellen Seite der MotoGP.

Neben dieser Arbeitsteilung sieht der erfahrene Manager den Schlüssel zum Erfolg für Aprilia in der effizienten Nutzung seiner Ressourcen. Aprilias Rennsportabteilung fällt, verglichen etwa mit denen von Honda und Yamaha, relativ bescheiden aus. "Bei so einem kleinen Team, muss Effizienz ein großes Wort sein", meint Rivola, der in zehn Jahren bei den F1-Rennställen von Minardi und Toro Rosso auch Erfahrungen in weniger großen Organisationen gesammelt hat.

Rivola arbeitete in der Formel 1 mit Größen wie Sebastian Vettel oder Fernando Alonso, Foto: Sutton
Rivola arbeitete in der Formel 1 mit Größen wie Sebastian Vettel oder Fernando Alonso, Foto: Sutton

Eine Tugend steht für den Aprilia-Neuzugang aber über allen anderen: Teamwork. Das gilt nicht nur für Ingenieure und Mechaniker, sondern vor allem auch für die Piloten Aleix Espargaro und Andrea Iannone. "Ich mag Aleixs Zugang sehr. Er sollte aus meiner Sicht genau so weitermachen. Andrea ist extrem talentiert und durch seine Erfahrung bei Ducati und Suzuki ein sehr kompletter Fahrer. Von beiden zusammen erwarte ich, dass sie die Truppe führen. Wenn sie gut zusammenarbeiten, können wir uns deutlich steigern."