Die Beziehung zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez ist seit der Saison 2015 mehr als angespannt. Die Kollisionen in Argentinien, Assen und Sepang sorgten für einen regelrechten Krieg zwischen den beiden MotoGP-Alphatieren, im Vorjahr wurde der Streit durch einen erneuten Crash im Argentinien-GP wieder befeuert.

Zwischen Rossi und Marquez herrscht seither Eiszeit, in der Pressekonferenz von Misano 2018 verweigerte 'Il Dottore' seinem Rivalen mit einem simplen Kopfschütteln sogar den Handschlag. Schmallippig reagiert Rossi im Normalfall auch, wenn er über Marquez oder sein Verhältnis zum MotoGP-Überflieger befragt wird.

Etwas gesprächsbereiter zeigte sich Rossi am Dienstagmorgen bei seinem jährlichen Besuch von Radio Deejay, einem italienischen Sender. Das Gespräch drehte sich um das Thema Angst im Motorradsport. "Wir sind nicht verrückt. Jeder verspürt Angst. Ein bisschen Angst zu haben, ist wichtig. Es kommt nur darauf an, wie du darauf reagierst", erklärte Rossi zunächst.

In weiterer Folge lobte er Marquez für dessen Risikobereitschaft: "Junge Fahrer sind generell mutiger und haben weniger Angst vor Stürzen, weil sie sich davon auch leichter erholen. Marquez ist einer dieser Fahrer, die sehr viel riskieren. Bei ihm geht es aber schon so weit, dass er fast nie Angst hat. Er stürzt oft, er sucht das Limit und liefert sich unglaubliche Kämpfe mit dem Motorrad."

Marquez lässt sich auch von heftigen Stürzen nicht verunsichern, Foto: LAT Images
Marquez lässt sich auch von heftigen Stürzen nicht verunsichern, Foto: LAT Images

Mit dieser herausragenden Fähigkeit wird Marquez, neben anderen Piloten, auch zum Vorbild für Superstar Rossi. "Natürlich beobachte ich was er macht", gesteht der Altmeister, der im Februar seinen 40. Geburtstag feiert. "Das ist unter Fahrern ganz normal. Man sieht sich die anderen machen, was sie essen, was sie trinken, wie sie sich in den Sozialen Netzwerken präsentieren. Ich habe auch schon Dinge von anderen Fahrern kopiert, etwa was das Training abseits der Strecke angeht."