Am 26. August 2018 wurde in Silverstone erstmals seit knapp drei Jahrzehnten ein Königsklassenrennen der Motorrad-Weltmeisterschaft abgesagt. Zuletzt war das 1980 am Salzburgring der Fall. Damals machte Schneefall eine Austragung unmöglich. Der Großbritannien-GP 2018 hätte aber problemlos über die Bühne gehen können, wäre die Neuasphaltierung wenige Monate zuvor ordentlich erledigt wurden.

Doch bei diesem Versuch, den zuvor extrem welligen Streckenbelag durch die Verlegung eines neuen Asphaltbandes zu verbessern, wurde gepfuscht. Ob der Fehler in der Planung oder der Durchführung der Modernisierungsmaßnahmen lag, ist bis heute nicht klar. Klar ist aber, dass das Wasser bei starkem Regen nicht ablaufen konnte, sich stellenweise mehrere Zentimeter hoch auf dem Asphalt sammelte und einen regulären Rennbetrieb so unmöglich machte.

Wie Silverstones Geschäftsführer Stuart Pringle gegenüber 'RaceFans' erklärte, will man den fast sechs Kilometer langen Kurs nun erneut vollständig asphaltieren, um die MotoGP auf der britischen Traditionsstrecke zu halten. Einzige Ausweichmöglichkeit wäre Donington Park, wo die Infrastruktur aktuell einem MotoGP-Event aber nicht genügt. Promoter Dorna stellte bereits klar, dass es ohne Silverstone 2019 keinen Großbritannien-GP geben wird.

Die Umbauarbeiten sollen laut Geschäftsführer Pringle noch vor dem Rennwochenende der Formel 1, das am 12. Juli beginnt, abgeschlossen werden. Offen ist aber immer noch, wer für die zweite Neuasphaltierung in zwei Jahren aufkommen wird. Aktuell wird darüber noch diskutiert. "Wir warten auf das finale Ergebnis der Untersuchung", erklärt Pringle. "Wir sind dem Ende aber schon näher als dem Beginn."

Baumaschinen werden bald wieder in Silverstone über die Strecke rollen, Foto: LAT Images
Baumaschinen werden bald wieder in Silverstone über die Strecke rollen, Foto: LAT Images

Eine erste finanzielle Last konnte Silverstone bereits ablegen. Da die Fans am Sonntag kein einziges Rennen zu sehen bekamen, wurden die Ticketpreise zu 100 Prozent rückerstattet. Volle Ausgaben für die Veranstaltung hatte man freilich trotzdem. Nun erhielt die Rennstrecke die entgangenen Einnahmen aus dem Ticketverkauf von der zuständigen Versicherung zurück.