Nach einer kompletten Karriere als Honda-Pilot hat Dani Pedrosa nach seiner aktiven Rennsportkarriere nun die Seiten gewechselt. Statt für sein angestammtes Repsol-Honda-Team auch nach seiner Karriere noch als Testfahrer zu agieren, macht er denselben Job jetzt für KTM. An Renneinsätzen hat der Spanier kein Interesse, wie KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer jetzt erklärte.

"Im Moment haben wir keine Pläne für einen Wildcard-Einsatz in der WM, weil Pedrosa keine Intentionen Richtung Racing hat", wird Beirer bei der italienischen 'Corsedimoto' zitiert. Damit dürften die Hoffnungen der Pedrosa-Fans und vieler MotoGP-Enthusiasten erst einmal ernüchternd sein. Doch eine kleine Hoffnung lässt Beirer jedoch offen.

"Ich will die Möglichkeit für das ganze Jahr 2019 aber nicht kategorisch ausschließen", erklärt Beirer weiter. "Wenn es irgendwann an einem Rennwochenende Sinn macht und man etwas lernen könnte, dann kann das Test-Bike immer noch zum Einsatz kommen." Seit Beginn des MotoGP-Projekts von KTM ist Mika Kallio als Testfahrer an Bord, nun kommt mit Pedrosa ein hochkarätiger Tester hinzu. Sollte sich einer der vier aktiven Piloten des österreichischen Herstellers jedoch im Laufe der Saison verletzten, wird zunächst Kallio als Ersatzmann einspringen - und nicht Pedrosa.

Diese Entscheidung scheint der Spanier alleine getroffen zu haben, sein neues Team akzeptiert das ohne Probleme. "Dani hat sich aus mehreren Gründen dazu entschieden, seine Karriere zu beenden", ist sich Beirer sicher. "Vielleicht, weil er kein Risiko mehr eingehen will. Er weiß genau, was er tun muss, um vorne mitzufahren, aber das erfordert Risiken. Die will er nicht mehr eingehen, also hört er auf. Seine Entscheidung können wir absolut verstehen."

Für ihr MotoGP-Projekt haben sie Pedrosa ohnehin nie in der Rolle eines aktiven Piloten gesehen. Deshalb ist es für den österreichischen Hersteller kein Problem, dass Pedrosa auch auf eine kurzfristige Rückkehr ins Renngeschehen verzichten möchte. Die Ergebnisse sollen die vier Stammfahrer (Pol Espargaro, Johann Zarco, Miguel Oliveira und Hafizh Syahrin) in der Saison 2019 einfahren. Von der Expertise eines Dani Pedrosa im Laufe des Saison zu profitieren, wird es den vier Piloten aber sicher nicht schwerer machen.