Der Grand Prix von Valencia 2018 war Dani Pedrosas letztes Rennen in der Motorrad-Weltmeisterschaft. Mit drei Weltmeistertiteln (1x125ccm, 2x250ccm), 54 GP-Siegen, 153 Podiums und 49 Pole Positions tritt er ab. Die ultimative Krönung, ein Titelgewinn in der MotoGP, blieb ihm aber verwehrt. Gleich drei Mal war Pedrosa in der Königsklasse Vizeweltmeister - 2007, 2010 und 2012.

Seine stärkste MotoGP-Saison fuhr Pedrosa laut eigener Einschätzung 2012. "In diesem Jahr habe ich mich am stärksten gefühlt. Ich hatte die Oberhand gegenüber Jorge, war schneller und sicherer unterwegs. Ich konnte praktisch in jedem Rennen Erster oder Zweiter werden. So nah war ich sonst nie an einem MotoGP-Titel", ist er überzeugt.

Tatsächlich war Pedrosa vor allem in der zweiten Saisonhälfte in bestechender Form. Er gewann sechs der acht letzten Rennen des Jahres. In den übrigen zwei Grands Prix fiel Pedrosa aus. Auf Phillip Island war der Ausfall durch einen Sturz in Runde zwei selbstverschuldet. Was sich aber beim San-Marino-GP in Misano abspielte, ärgert Pedrosa noch im Jahr 2018.

Dani Pedrosas Chaossonntag in Misano 2012

Was war passiert? Pedrosa hatte sich für das Rennen in Misano die Pole Position vor seinem WM-Rivalen Jorge Lorenzo gesichert. Wären die Titelanwärter in dieser Reihenfolge ins Ziel gekommen, hätte Pedrosas Rückstand auf Lorenzo bei noch fünf zu fahrenden Rennen lediglich acht Punkte betragen. Doch es sollte alles anders kommen.

Dani Pedrosas Pole Position war wertlos, Foto: Red Bull/GEPA
Dani Pedrosas Pole Position war wertlos, Foto: Red Bull/GEPA

Karel Abraham hatte im Grid ein Problem an seinem Motorrad und signalisierte dies mittels gehobener Hand. Der Start wurde daher abgebrochen und die Crews durften noch einmal in die Startaufstellung. In der Folge herrschte Chaos, die Piloten und Teams erhielten unterschiedliche Mitteilungen über die verbleibende Zeit bis zum zweiten Startversuch. In dieser Hektik verfing sich der Reifenwärmer am Vorderrad von Pedrosas Repsol Honda. Die Rennleitung wies deshalb an, dass die Maschine in die Boxengasse geschoben werden muss. Dort konnte man den Reifenwärmer zwar entfernen, Pedrosa musste aber dennoch vom letzten Startplatz im 21 Mann starken Feld ins Rennen gehen.

Während Abbruchverursacher Abraham seine Maschine bezeichnenderweise auch beim zweiten Startversuch nicht in Gang bringt, setzt Pedrosa zu einer Aufholjagd. Schon nach acht Kurven ist er vom 21 auf den zehnten Platz nach vorne gerast. Doch dann nimmt das Unheil für Pedrosa ein zweites Mal an diesem Tag seinen Lauf. Hector Barbera kracht in das Heck von Pedrosas Repsol Honda und befördert ihn aus dem Rennen. Jorge Lorenzo gewinnt. Eine Vorentscheidung im Titelkampf.

Hector Barbera torpedierte Dani Pedrosa im Rennen, Foto: Screenshot/MotoGP
Hector Barbera torpedierte Dani Pedrosa im Rennen, Foto: Screenshot/MotoGP

Dani Pedrosa ärgert sich: Dumme Strafe

"Diese Strafe war einfach dumm", ärgert sich Pedrosa noch heute. "Am Ende musste ich aufgrund eines Defekts an einem anderen Motorrad auf den letzten Startplatz und der Typ mit dem Defekt durfte von P5 starten, konnte seine Maschine aber eh wieder nicht anwerfen. Das ist doch blanke Ironie. Ich war sehr enttäuscht darüber, wie diese Situation gehandhabt wurde. Und dann hat mich noch ein anderer Typ abgeschossen. Dadurch habe ich die Meisterschaft verloren. Für mich war es einer der schlimmsten Momente in meiner Karriere."