In einem Meeting am vergangenen Freitag hat die GP-Kommission in Madrid einige neue Regelanpassungen für die MotoGP-Saison 2019 vorgenommen. Entschieden haben darüber Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta, Paul Duparc von der FIM, MSMA-Mann Takanao Tsubouchi und Mike Trimby von der IRTA. Die Änderungen in der Übersicht:

  • Rennergebnis nach Crash: Bisher musste ein Fahrer in Kontakt mit seinem Bike sein, wenn er ein Rennen offiziell beenden wollte. Nun können Fahrer und Motorrad die Ziellinie auch unabhängig voneinander überqueren. Als Zieleinfahrt wird dann der Zeitpunkt gewertet, an dem die letzte der beiden Parteien mit seinen ersten Teil die Ziellinie überquert hat.
  • Ersatzfahrer: Wenn ein Moto3- oder Moto2-Team einen Ersatzfahrer aus einer anderen Klasse einspringen lässt, dürfen diese ihre Aufgabe in ihrer eigentlichen Rennserie weiter wahrnehmen. Solche Einsätze gelten nicht als Test für Weltmeisterschafts-Läufe und dürfen 14 Tage vor einen Rennwochenende auf derselben Strecke stattfinden.
  • Fahrerbeteiligung bei Neustart: Sollte es im Falle eines Rennabbruchs zu einem Neustart kommen, dürfen Fahrer die Hilfe der Streckenposten in Anspruch nehmen, um ihr Bike neu zu starten oder die Maschine auf die Strecke, neben der Strecke oder in der Service Road zu bewegen. Die MotoGP-Stewards sind in Zukunft die einzigen Entscheidungsträger, ob ein Fahrer aktiv am Rennen teilnimmt oder nicht. Gegen solche Entscheidungen können Fahrer und Teams keinen Einspruch erheben.
  • Überholen unter Gelber Flagge: Überholt ein Fahrer unter Gelber Flagge, so wird ihm seine Strafe in Zukunft für höchstens drei Runden via Dashboard und an der Boxenmauer angezeigt. Zuvor waren es fünf Runden.
  • Startvorgang der Motorräder: Aus Sicherheitsgründen ist es nicht gestattet, den Motor eines Rennbikes in der Box zu starten. Stattdessen muss der Motor in der Boxengasse angelassen werden.
  • Neue Namen für Rekorde: Die Bezeichnung "All Time Lap Record" gilt für die schnellste jemals gefahrene Runde von allen Grand-Prix-Sessions, die schnellste der Geschichte innerhalb eines Rennens heißt ab sofort "Best Race Lap".
  • Konzessionspunkte MotoGP: Sobald ein Hersteller ausreichend Konzessions-Punkte sammeln, um sie zu verlieren, darf ein Testfahrer nicht mehr auf jeder GP-Strecke testen. Das bezieht sich auf die Tests in der folgenden Saison. Dort muss der Hersteller dann drei aktive GP-Strecken für Testfahrten auswählen. Die Konzessionspunkte laufen nun nach zwei Jahren aus, an exakt dem Tag, an dem der Hersteller sie erhalten hat.
  • Generatoren im Grid: Ab sofort entscheidet der Technische Direktor über die Annehmbarkeit von Generatoren und Equipment-Wagen im Grid.
  • Reifen-Auswahl: In der MotoGP wird ab 2019 die Standard-Reifenwahl im Regen von elf auf 13 erhöht. Dabei sind es nun sechs Vorder- und sieben Hinterreifen. In den beiden kleineren Klassen ist die Zahl der Regenreifen nicht begrenzt. Der Reifenlieferant muss aber mindestens vier Sets Regenreifen pro Fahrer dabei haben.
  • Strafen ohne Einspruch: Es gibt eine ganze Reihe von Strafen, gegen die MotoGP-Fahrer und ihre Teams keinen Einspruch einlegen können. Die FIM-Stewards können aber auch statt einer Standard-Strafe (Ride Through etc.) eine Andere erteilen, falls beispielsweise die Rennzeit nicht mehr für eine normale Strafe ausreicht. Wird in Zukunft eine Strafe mit Einspruchsrechte anstelle einer unanfechtbaren Strafe verhängt, so kann auch gegen diese kein Einspruch eingelegt werden.