Seit Jahren wünscht sich Lewis Hamilton eine Ausfahrt auf einem MotoGP-Motorrad. Der Wunsch blieb ihm bislang zwar verwehrt, am vergangenen Sonntag kam ihm Hamilton aber so nahe wie nur möglich. Er durfte am Circuito de Jerez eine von Yamahas Superbike-WM-Debüt zur Verfügung gestellte R1 pilotieren, zusammen mit den Werkspiloten Alex Lowes und Michael van der Mark.

Hamilton musste am Sonntag zwar einen kleinen Sturz wegstecken, zeigte sich aber dennoch begeistert von seinem Superbike-Erlebnis. "Ich vermisse es jetzt schon, dieses Motorrad zu fahren", schrieb er am Montagmorgen auf seinem Instagram-Account. "Ich habe Motorräder schon immer mehr geliebt als Autos. Schon als kleines Kind wollte ich immer ein Motorrad haben. Ich bin meinem Vater sehr dankbar dafür, dass er mich damals zum Kartsport gebracht hat, meine neue große Liebe ist aber das Motorradfahren auf der Rennstrecke."

Der fünffache Formel-1-Weltmeister schwärmt vom Zweiradsport: "Ich habe den höchsten Respekt für diese Fahrer. Es ist eine ganz andere Disziplin als die Formel 1, verlangt aber viele derselben Charaktereigenschaften: Man muss Zeit investieren, geduldig, furchtlos und konzentriert sein. Man braucht Agilität und muss bereit sein, Risiken einzugehen. All das macht einen Sport aufregend."

Lewis Hamilton: Keine Rennambitionen auf zwei Rädern

Das im Alter von fast 34 Jahren der Zug für eine Zweiradkarriere so gut wie abgefahren ist, weiß aber auch Hamilton selbst. "Ich würde liebend gerne Motorradrennen fahren. Diese Jungs sind aber auf einem völlig anderen Level. Deshalb werde ich wohl dabei bleiben, das Fahren einfach zu genießen und meine Grenzen auf der Rennstrecke auszuloten", schreibt 'LH44' weiter.

Einen großen Wunsch hat Hamilton aber noch. "@valeyellow46, ich musst schnellstmöglich zu dir auf die Ranch kommen", bittet er MotoGP-Legende Valentino Rossi öffentlich um einen Besuch auf dessen privater Trainingsstrecke. Rossi gewann am Sonntag dort zusammen mit Franco Morbidelli die '100km dei Campioni', ein jährliches Rennen für sich und diverse Kollegen. Er zeigt sich von der Idee, zusammen mit Hamilton ein paar Runden auf der Ranch zu drehen, angetan. "Lewis sollte auf jeden Fall hierher kommen. Wir müssen das organisieren", meint er im Gespräch mit 'GPone'.

Valentino Rossi: Hamilton muss auf die Ranch kommen

Rossi befindet sich, wohl auch aufgrund des gemeinsamen Sponsors 'Monster Energy', im regelmäßigen Kontakt mit Hamilton, wie er verrät: "Wir schreiben uns oft Nachrichten. Lewis ist ein großer Motorradfan und sagt immer, dass wir Zweiradpiloten die 'echten' Rennfahrer sind, aber ich glaube, da übertreibt er ein wenig. Es ist normal für Formel-1-Fahrer, von Motorrädern begeistert zu sein - umgekehrt genauso. Es sind zwei ähnliche, aber doch sehr unterschiedliche Disziplinen."

Rossi weiß genau, wovon er spricht. Er testete in der Vergangenheit mehrmals für Ferrari Formel-1-Autos und schlug sich ausgezeichnet. Kurzzeitig spielte er sogar mit dem Gedanken, in die Königsklasse auf vier Rädern zu wechseln, blieb am Ende aber seiner großen Liebe MotoGP treu. Neben Rossi testeten auch Jorge Lorenzo für Mercedes und Marc Marquez in einem Toro Rosso bereits Formel-1-Autos.