Jonas Folger feierte beim Test in Valencia sein Comeback im MotoGP-Paddock. Zwei Tage lang erfüllte er seine neue Rolle als Yamaha-Testfahrer und zeigte sich danach glücklich, wieder Teil der Motorrad-WM zu sein.

"Ich kann endlich wieder das tun, was ich am liebsten mache: Ein MotoGP-Bike zu fahren und dabei Spaß zu haben", sagte Folger nach den beiden Testtagen in seiner Presserunde im Fahrerlager des Ricardo Tormo Circuit. "Dieser Test war mehr für mich selbst gedacht, um das Motorrad zu verstehen, als für Yamaha."

77 Runden und ein Crash

Zu diesem ersten Aufwärmen flog Yamaha die Motorräder des Testteams aus Japan nach Valencia ein. Folger absolvierte mit diesen Bikes 77 Runden, ehe die Ausfahrt am Dienstag mit einem Crash zu Ende ging. Ein Abflug bei hoher Geschwindigkeit, der einer falschen Reifenwahl geschuldet war. Doch Folger blieb zum Glück unverletzt.

"Als Fahrer kann dir so ein Sturz sogar helfen, weil du dann das Limit kennst. In dem Fall war es das Limit der Reifen aufgrund der Temperatur", sagte Folger. "Der Crash war zwar bei hohem Tempo, aber ich habe nur dir Front verloren. Daher ist das keine große Sache."

Für Folger ist das MotoGP-Jahr 2018 damit auch schon wieder zu Ende, denn beim Test in der kommenden Woche in Jerez wird er nicht dabei sein. "Dieser Test ist nur für Valentino und Maverick vorgesehen. Denn die Motorräder, die ich hier eingesetzt habe, gehen nun wieder nach Japan zurück. Wir bekommen im Frühjahr unser eigenes, das dann auch in Europa stationiert wird."

Yamahas Europa-Team im Aufbau

Denn sein europäisches Testteam baut Yamaha eben erst auf - mit Folger als MotoGP-erfahrene Spitze. Fünf bis sechs jeweils zweitägige Tests in Europa sind für 2019 bereits geplant, beim Wintertestauftakt in Sepang wird Folger ebenfalls mit von der Partie sein und das Werksteam unterstützen.

"Sollte Yamaha weitere Tests benötigen, können spontan jederzeit weitere Einsätze dazukommen. Ich hoffe ehrlich gesagt darauf", zeigte sich Folger nach einem Jahr Pause wieder voll einsatzbereit. Selbst Wildcard-Einsätze schließt er nun für 2019 nicht mehr aus, auch wenn mit Yamaha diesbezüglich noch keine Übereinkunft getroffen wurde.

"Die Chance besteht und wir haben uns bereits kurz darüber unterhalten"; sagte er in Valencia. "Ich würde es gerne machen. Aber in erster Linie brauchen wir zunächst mehr Testfahrten, damit wir abschätzen können, ob ich überhaupt schnell genug bin. Priorität hat ohnehin, dass ich das Motorrad für die beiden anderen Fahrer schneller mache."

Jonas Folger zeigt sich in seiner neuen Aufgabe in der MotoGP also pflichtbewusst. "Für Yamaha fährt jeder gerne, ich kenne das Bike und die Truppe. Sobald es mir besser ging, musste ich nicht lange über eine Zusage nachdenken." Der Neustart seiner sportlichen Zukunft ist nach der Auszeit am Dienstag und Mittwoch in Valencia gestartet.