Die teils katastrophale Performance der Yamaha-Werkspiloten in der abgelaufenen MotoGP-Saison hatte ihren Grund im Verhalten des Motors und dem Zusammenspiel desselbigen mit der Elektronik, so viel weiß man inzwischen.

Bei Yamaha hat man deshalb in den vergangenen Wochen und Monaten auf Hochtouren gearbeitet, um ein derartiges Motorendebakel 2019 zu wiederholen. Das Ergebnis: Valentino Rossi und Maverick Vinales hatten am Dienstag und Mittwoch in Valencia gleich zwei völlig neue Triebwerksvarianten zur Verfügung, den Motor aus der vergangenen Saison 2018 setzte man gar nicht mehr ein.

Sowohl Valentino Rossi und Maverick Vinales sahen in beiden neuen Motorvarianten einen Fortschritt. "Ich habe mich damit recht schnell wohlgefühlt", sagte Vinales am Dienstag über die erste Version. "Er ist etwas gutmütiger, weshalb wir weniger Reifenverschleiß haben. Auch die Motorbremse ist besser. Der Motor hilft uns sowohl in der Kurve als auch in der Beschleunigung. Das Bike ist insgesamt einfacher zu fahren und deshalb war ich auch ziemlich schnell." Auch Valentino Rossi sprach von geringerem Reifenverschleiß und besserer Fahrbarkeit dieses Aggregats. "Wir sind auf dem richtigen Weg", so der Altmeister.

Yamaha: Motorunterscheide klein, aber entscheidend

Am Mittwoch gingen Rossi und Vinales mit der zweiten Motorvariante auf die Strecke. Dessen Charakteristik stuften beide als sehr ähnlich zu der am Dienstag getesteten Version ein. "Die Unterschiede sind gering, über eine Runde oder gar ein ganzes Rennen kann das dennoch viel ausmachen", erklärt Vinales.

Am Mittwoch und Donnerstag kommender Woche (28. und 29. November) gibt es noch einen offiziellen Test in Jerez, ehe das Testverbot in Kraft tritt und die MotoGP-Maschinen erst wieder Anfang Februar in Sepang erwachen. Das bedeutet, dass die Entscheidung für eine Motorvariante nach dem Jerez-Test fallen muss. Nur so kann in Sepang (6. bis 8. Februar) und Katar (23. bis 25. Februar) an der Feinabstimmung und anderen Bereichen wie dem Chassis gearbeitet werden. Andernfalls läuft man massive Gefahr, erneut ins Hintertreffen zu kommen.

Yamaha braucht einen konkurrenzfähigen Motor, will man 2019 Marc Marquez fordern, Foto: Tobias Linke
Yamaha braucht einen konkurrenzfähigen Motor, will man 2019 Marc Marquez fordern, Foto: Tobias Linke

Denn die zwei Testtage in Valencia und aller Voraussicht nach auch beide Tage in Jerez werden vollständig für die Suche nach dem richtigen Motor draufgehen. Nicht hilfreich war für Yamaha natürlich auch das Wetter in Valencia, das beide Testtage deutlich einschränkte. "Wir konnten die Motoren deshalb noch nicht ausreichend testen. Wir brauchen aber eine Entscheidung nach Jerez, deshalb haben wir bislang überhaupt nicht am Chassis gearbeitet", verrät Vinales. "Das ist ist aber auch nicht unser Problem", merkt Rossi an. "Was das Chassis betrifft, ist unser Motorrad gut. Wir werden sicher noch neue Teile bekommen, aber nicht im Moment."