Nach Katar und Thailand fällt nun auch das MotoGP-Rennwochenende in Austin dem Coronavirus zum Opfer. Der Grand Prix von Amerika geriet bereits in der Vorwoche massiv ins Wanken, nachdem die lokalen Behörden von Austin Veranstaltungen mit mehr als 2.500 Teilnehmern grundsätzlich verboten. Später folgten die Reisesperren für weite Teile Italiens.

Am Dienstag gaben Motorradweltverband FIM, MotoGP-Promoter Dorna und Team-Vereinigung IRTA in einer Presseaussendung offiziell die Verschiebung des Rennwochenendes bekannt. Das Event wird nun gegen Ende der Saison über die Bühne gehen, nämlich zum Zeitpunkt des eigentlichen Saisonfinales in Valencia.

Damit findet das Rennen in Texas nun am Wochenende vom 13. bis 15. November statt. Der finale Showdown der MotoGP-Saison gehört dennoch nicht dem Grand Prix von Amerika, sondern findet wie gewohnt in Valencia statt. Das allerdings ein Wochenende später, vom 20. bis 22. November.

Starten können die MotoGP-Piloten die Saison 2020 somit nach aktuellem Stand frühestens von 17. bis 19. April beim Argentinien-Grand-Prix in Termas de Rio Hondo.

American GP verschoben: Das waren die Alternativen zu Austin

Vor der endgültigen Verlegung des Austin-GP ans Ende des MotoGP-Kalender erläuterte FIM-Präsident Jorge Viegas gegenüber Radio Catalunya noch andere Alternativen, falls ein Rennen in Texas zu einem späteren Zeitpunkt nicht möglich wäre: "Wir arbeiten daran, eine Alternative für Austin zu finden. Portimao ist eine der Reservestrecken im Kalender, genauso wie Estoril. In Portugal gibt es aktuell keine Beschränkungen."

Portimao könnte im Fall endgültiger Absagen einspringen, Foto: WSBK
Portimao könnte im Fall endgültiger Absagen einspringen, Foto: WSBK

Portimao beheimatet bereits seit 2010 die Superbike-WM und soll in den kommenden Jahren Teil des MotoGP-Kalenders werden, in Estoril war die Motorrad-Weltmeisterschaft zuletzt 2012 am Start. Darüber hinaus sollen die Verantwortlichen der Königsklasse auch Kontakt mit dem Indianapolis Motor Speedway aufgenommen haben, bevor es zur Verschiebung des Austin-Rennens kam. Die US-amerikanische Traditionsstrecke fiel nach 2015 aufgrund finanzieller Probleme aus dem Kalender.

Trotz der sich ständig verschärfenden Situation glaubt Viegas an eine gültige MotoGP-Saison 2020. Eine offizielle Wertung gibt es ja nur, wenn mindestens 13 Grands Prix gefahren werden. "Ich bin zuversichtlich, dass wir mehr als 13 Rennen haben werden", so der FIM-Präsident. "Wenn wir bis in den Januar 2021 hinein fahren müssen, dann werden wir das machen." Die Verschiebung des Saisonfinales um eine Woche nach hinten ist nun ein erster Schritt in diese Richtung. Ob dasselbe Verfahren mit weiteren Rennen logistisch machbar ist, ist aktuell schwer vorstellbar.

Normalerweise beginnen die Vorbereitungen für das nächste Jahr bereits mit den Testfahrten im November und gehen dann im Februar und März mit den verbleibenden Wintertests in die entscheidende Phase.