Nach vier verpassten MotoGP-Rennen in Thailand, Japan, Australien und Malaysia ist Jorge Lorenzo fest entschlossen, seinen letzten Grand Prix für Ducati in Valencia auch wirklich zu fahren. "Ich werde am Sonntag hier fahren. Mein Zustand ist relativ gut. Die Verletzung hat sich in den letzten zehn Tagen aber stark verbessert und mir geht es von Tag zu Tag besser. Ich fühle mich gut genug, um ein ordentliches Ergebnis abzuliefern", erklärte am Donnerstag voller Überzeugung.

Die ersten beiden Trainings in Valencia, die Lorenzo bei heftigem Regen nur auf den Rängen 19 und 15 beendete, dämpften seine Erwartungshaltung nun aber deutlich. "Mir geht es etwas schlechter, als ich das am Donnerstag erwartet hatte", gesteht Lorenzo. "Es ist eben doch ein Unterschied, einen normalen Alltag zu bewältigen oder ein MotoGP-Bike zu fahren. Ich kann problemlos Dinge greifen oder heben, aber die Kräfte auf dem Motorrad sind etwas ganz anderes."

Seine Verletzung am Handgelenk bereit Lorenzo vor allem beim Bremsen noch große Problem. "Da fließt doch eine Menge Energie durch diesen Teil des Körpers. Die Verletzung ist zwar besser verheilt als noch in Sepang, aber doch nicht vollständig", erklärt der Ducati-Pilot.

Die Tatsache, dass nicht nur die Trainings am Freitag sondern aller Voraussicht nach auch das Rennen am Sonntag auf nasser Strecke über die Bühne geht, sieht Lorenzo sowohl als Vor- als auch als Nachteil: "Die Belastung ist bei Regen nur etwa halb so groß. Die Gefahr zu stürzen dafür aber wesentlich höher und ein Crash mit einer nicht vollständig verheilten Verletzung ist keine schöne Vorstellung. Im Regen ist man ohnehin vorsichtiger, in meiner Situation noch deutlich mehr. Das passiert einfach im Unterbewusstsein."

Stehendes Wasser sorgte für viele Stürze am Freitag, Foto: LAT Images
Stehendes Wasser sorgte für viele Stürze am Freitag, Foto: LAT Images

Aufgeben will Lorenzo, der in Valencia bereits vier MotoGP-Rennen gewinnen konnte, deshalb aber noch lange nicht. "Ich kann fahren, also werde ich am Samstag versuchen, näher an die Spitze heranzukommen", so der dreifache Champion der Königsklasse. Am Freitag fehlten Lorenzo über zwei Sekunden auf die Bestzeit seines nächstjährigen Teamkollegen Marc Marquez.