Es war eine regelrechte sportliche Auferstehung, die Suzuki 2018 feiern konnte. Nachdem man 2016 mit Maverick Vinales ins Spitzenfeld vorgedrungen war und in Silverstone den ersten Sieg seit dem Wiedereinstieg 2015 feiern konnte, stürzte man 2017 völlig ab. Andrea Iannone und Alex Rins holten keinen einzigen Podiumsplatz, in der Teamwertung belegte man zu Saisonende nur den sechste Platz - hinter den Privatteams von Tech 3 und Pramac.

Doch 2018 kämpften sich die Japaner zurück. Die Punkteausbeute wurde mehr als verdoppelt (302 zu 130), Rins und Iannone fuhren insgesamt neun Mal auf das Podium. Vor allem in der zweiten Saisonhälfte startete das Suzuki-Duo richtig durch, holte sogar 14 Punkte mehr als das Yamaha-Werksteam mit Valentino Rossi und Maverick Vinales.

Für Alex Rins, der sich in dieser Zeit zum Teamleader bei Suzuki mauserte, kein Zufall. "Schon in Katar habe ich gespürt, dass das Motorrad wirklich konkurrenzfähig ist", erklärt er. "Gegen Mitte der Saison haben wir aber noch einmal einen großen Schritt nach vorne gemacht. In Assen haben wir einen neuen Motor bekommen, der mehr Leistung hat. Jetzt können wir auch auf den Geraden gegen Yamaha und Honda kämpfen."

Marc Marquez voll des Lobes für Suzuki

Das ist auch Weltmeister Marc Marquez nicht entgangen. Er lobt Suzuki in höchsten Tönen. "Das Motorrad funktioniert gut. Ich denke, dass sie damit bereit sind, um die Weltmeisterschaft zu kämpfen. In den letzten Rennen waren sie auf einem sehr guten Weg", attestiert er. "Die Suzuki hat ein sehr gutes Turning, vor allem am Kurvenmittelpunkt. Auch am Ausgang haben sie super Grip. Der Topspeed ist zwar nicht der Beste, aber die Beschleunigung dafür sehr gut."

Marquez musste sich 2018 oftmals gegen Rins zur Wehr setzen, Foto: LAT Images
Marquez musste sich 2018 oftmals gegen Rins zur Wehr setzen, Foto: LAT Images

Bei Suzuki reagiert man geschmeichelt auf die Worte des fünffachen MotoGP-Champions. "Es ist schön, derartige Komplimente von Marc zu hören", so Teamchef Davide Brivio. "Natürlich ist es unser Traum, um den Titel zu kämpfen. Ich hoffe Marc hat recht." Letztmals konnte Suzuki im Jahr 2000 die Weltmeisterschaft in der Königsklasse sichern, als sich Kenny Roberts Junior gegen Valentino Rossi durchsetzte.

Alex Rins 2019 klare Suzuki-Nummer-eins

Für 2019 muss bei Suzuki Andrea Iannone für Rookie Joan Mir Platz machen. Dem Königsklassenneuling wird man Welpenschutz gewähren. Der Druck liegt somit bei Alex Rins, der in seine dritte MotoGP-Saison geht. Er will aktuell aber noch keine großen Sprüche klopfen. Auf die Frage, ob er 2019 um den Weltmeistertitel kämpfen wird können, antwortet er ausweichend: "Es war eine tolle Saison für Suzuki und Sylvain (Testfahrer Guintoli, Anm.) entwickelt bereits das neue Motorrad, das noch besser zu sein scheint. Ich werde mein Bestes geben, um die anderen Fahrer zu schlagen und noch konstanter im Spitzenfeld zu landen."