Die Zusammenarbeit zwischen Casey Stoner und Ducati geht ein zweites Mal zu Ende. Seit 2016 war Stoner Testfahrer und Markenbotschafter für die italienische Edelschmiede, zuvor fuhr er für Ducati von 2007 bis 2010 schon vier Saisons in der MotoGP und krönte sich gleich im ersten gemeinsamen Jahr zum Weltmeister der Königsklasse.

Die erste Trennung zwischen Stoner und Ducati 2010 verlief alles andere als reibungslos. Der Australier fühlte sich von seinem Arbeitgeber hintergangen, nachdem Ducati 2009 hinter seinem Rücken Jorge Lorenzo umwarb, weil Stoner mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Für Stoner ein klarer Vertrauensbruch, der 2010 zum Abschied von Ducati führte.

Stoner dockte bei Honda an, wo er 2011 und 2012 noch zwei MotoGP-Saisons bestritt, ehe er sich in den frühen Ruhestand verabschiedete und nur noch als Testfahrer im Einsatz war. Ein Rennen sollte Stoner für Honda noch bestreiten, die 8 Stunden von Suzuka 2015. Ein Defekt an der Maschine sorgte für einen schlimmen Sturz Stoners, bei dem er sich mehrere Brüche zuzog. Es dauerte lange, ehe Honda die Verantwortung für den Crash übernahm. Für Stoner zu lange. Nachdem man bereits im Frühling kein Interesse an Stoner als Ersatz für den verletzten Dani Pedrosa gezeigt hatte, war seine Geduld mit Honda aufgebraucht und er kehrte zu Ducati zurück.

Stoner hat keine Lust mehr auf Ducati

Nach drei Saisons ist diese Partnerschaft nun erneut zu Ende. Stoner dürfte sich einmal mehr nicht ausreichend wertgeschätzt gefühlt haben. Zwar wird in der Presseaussendung Ducatis, in der die Trennung bekanntgegeben wird versucht, ein harmonisches Bild zu zeichnen. Die Wahrheit dürfte aber anders aussehen.

Trotz großer gemeinsamer Erfolge kriselte es zwischen Stoner und Ducati immer wieder, Foto: Ducati
Trotz großer gemeinsamer Erfolge kriselte es zwischen Stoner und Ducati immer wieder, Foto: Ducati

Anfang September reagierte Stoner verstimmt auf Aussagen von Ducatis Paolo Ciabatti, wonach der zweifache MotoGP-Champion nach einer Schulterverletzung noch nicht voll fit sei. Außerdem beschwerte er sich über die Art, wie man bei Ducati mit seinem Input umging. "Auf mich wirkt es so, als würden sie meine Daten und das Feedback, das ich ihnen gebe, nicht nutzen. Ich habe schon lange Veränderungen vorgeschlagen, die sie sich anscheinend weigern umzusetzen. So habe ich keine Lust, zu testen und dabei etwas zu riskieren. Um ordentliche Ergebnisse zu erzielen, muss ich schließlich nah am Limit fahren", erklärte er damals gegenüber der 'Gazzetta dello Sport'.