Jorge Lorenzo musste zuletzt wieder einiges an Spott und Hohn im Internet über sich ergehen lassen. Der dreifache MotoGP-Champion blies in den vergangenen drei Wochen zwei Comeback-Versuche ab: In Motegi nach dem 1. Training, zuletzt in Sepang am Samstagmorgen vor dem 3. Training.

Grund genug für den einen oder anderen MotoGP-Zuseher, Lorenzo in den sozialen Medien als Weichei zu verspotten. In einem Interview mit der spanischen "Marca" stellt sich sein nächstjähriger Teamkollege Marc Marquez nun demonstrativ hinter Lorenzo und verteidigt ihn.

"Wir reden hier über einen Fahrer, der damals in Assen nur 24 Stunden nach einer Schlüsselbein-Operation wieder gefahren ist", sagte Marquez, der damit auf die MotoGP-Saison 2013 verweist. Damals brach sich Lorenzo im Training in Assen das linke Schlüsselbein, flog nach Barcelona um sich eine Platte einsetzen zu lassen und holte am Renn-Samstag den fünften Platz.

Handgelenk: Eine kritische Stelle

Damals war er aber als amtierender Weltmeister mitten im Titelkampf. 2018 ging es nach einem schwachen Saisonstart und den Verletzungen von Aragon und Thailand für Lorenzo auf der Fernost-Tour der MotoGP nicht mehr um viel. Dennoch versteht Marquez den Spott und Hohn für seinen nächstjährigen Teamkollegen nicht: "Leute, die so etwas schreiben, haben keine Ahnung von uns Athleten."

Vor allem die Art der Verletzung mache das Comeback für Lorenzo schwierig, so Marquez: "Wir fahren hin und wieder mit einem gebrochenen Schlüsselbein, denn das schmerzt in der Bewegung nicht so sehr. Aber unser Handgelenk belasten wir permanent. Deshalb konnte Lorenzo nicht antreten."

Zu einer Operation entschloss sich der Mallorquiner erst nach dem gescheiterten Comeback-Versuch von Motegi, weshalb er auch das Rennen auf Phillip Island auslassen musste. In Valencia will Lorenzo aber für einen letzten Einsatz im Sattel seiner Ducati zurückkommen. Am Dienstag danach tauscht er die Desmosedici ohnehin gegen eine RC213V von Honda.