Marc Marquez konnte am vergangenen MotoGP-Wochenende in Motegi den WM-Titel ins Trockene bringen. Es war sein fünfter auf Honda in der Königsklasse, womit er mit Mick Doohan gleichzog und sich damit ex aequo zum erfolgreichsten Fahrer der japanischen Motorrad-Marke (nach Titeln) machte.

"Ich bin stolz, dass ich diesen Meilenstein nun mit ihm teilen darf", wurde Doohan unmittelbar nach Marquez' Triumph in Motegi in einer Presseaussendung zitiert. Der Spanier mit der #93 könnte die australische 500cc-Legende aber bald hinter sich lassen, denn auch in den kommenden beiden Jahren wird Marquez für Repsol Honda in der MotoGP antreten.

Zwei Chancen also auf einen sechsten Titel mit Honda und zwei weitere Jahre, um auch in der markeninternen Siegstatistik an Doohan vorbeizuziehen. Denn in diesem Ranking hat der Australier noch elf Erfolge Vorsprung auf Marc Marquez. Hält dieser seine bisherige Saisonquote von durchschnittlich sieben bis acht Siegen pro Jahr, steht er spätestens 2020 auch in dieser Statistik an der Spitze.

Statistik MotoGP/500cc: Erfolgreichste Fahrer auf Honda

FahrerSiegeWM-TitelRennen
1. Mick Doohan 54 5 137
2. Marc Marquez 43 5 105
3. Valentino Rossi 33 3 64
4. Dani Pedrosa 31 0 213
5. Freddie Spencer 20 2 48
6. Wayne Gardner 18 1 100
7. Casey Stoner 15 1 32
Alex Criville 15 1 139
9. Sete Gibernau 8 0 94
Mike Hailwood 8 0 18

Kein Wunder, dass die Honda-Chefetage ihr Kronjuwel gerne bis an das Karriereende an sich binden würde. Denn Marc Marquez und Honda - das garantiert Erfolg. "Wir können gerne darüber sprechen", antwortete der neue MotoGP-Weltmeister am Donnerstag auf Phillip Island bei einer Pressekonferenz lachend auf die Frage, ob er sich vorstellen könnte, seine gesamte Karriere in den Diensten Hondas zu verbringen.

"Ich fühle mich bei Honda sehr wohl. Es läuft alles sehr gut und das ist das Wichtigste", fügte er hinzu. Seit ich für Honda fahre, haben wir gemeinsam eine tolle Zeit und können unser Potenzial auf der Strecke voll ausschöpfen." Viele Fans stellen sich mittlerweile aber die Frage, was Marquez auf einem anderen Motorrad erreichen könnte.

MotoGP-Markenwechsel denkbar?

Denn viele MotoGP-Allzeitgrößen versuchten irgendwann in ihrer Karriere einen Markenwechsel. Das galt einst für Mike Hailwood, der nach vier 500cc-Titeln auf MV Agusta zu Honda wechselte, oder Giacomo Agostini, der MV Agusta nach insgesamt 13 WM-Titeln in Richtung Yamaha verließ und dort seine beiden letzten Pokale einfuhr. Diesen Schritt wagte aber auch Valentino Rossi, der Honda nach drei Gesamtsiegen verließ, und seine Titel-Serie direkt auf Yamaha weiterführen konnte.

Ob auch Marquez sich nach 2020 zu einem radikalen Tapetenwechsel entschließen könnte? "So etwas ist eine sehr persönliche Sache", sagte Rossi am Donnerstag in Phillip Island. "Man muss nicht wechseln, wenn man sich nicht danach fühlt. Wenn es ihm bei Honda gut geht, kann er auch seine gesamte Karriere dort verbringen. Es muss sich für dich richtig anfühlen und du musst die Motivation zum Rennfahren behalten - wie man das macht, da hat jeder seine eigenen Wege."

Für den eigenen Legenden-Status ist ein Wechsel nicht zwingend notwendig. Denn Fahrer wie Wayne Rainey, Kenny Roberts sen. (Yamaha) oder Kevin Schwantz (Suzuki) hatten im Laufe ihrer großartigen Karrieren auch nur einen einzigen Arbeitgeber. Nicht zuletzt auch Mick Doohan, der sämtliche seiner 137 500cc-Rennen in der Werksmannschaft von Honda bestritt.