Die MotoGP hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Umstrukturierungen in der Rennleitung und dem daran angeschlossenen Stewards-Penal, das für die Aussprache von Strafen verantwortlich ist, vorgenommen. Für die Saison 2019 kommt es zu einer weiteren personellen Umbesetzung.

Bislang fungierte Mike Webb in einer Doppelrolle. Er war sowohl Rennleiter, wo er zusammen mit Franco Uncini und Loris Capirossi die Race Direction bildete, als auch Vorsitzender des Stewards Panel, wo er zusammen mit zwei weiteren Stewards, Strafen aussprach. Von seinem Amt im Stewards Penal wird Webb in der kommenden Saison befreit, um sich auf seine Aufgaben in der Rennleitung konzentrieren zu können.

Sein Nachfolger als Chef-Steward wird niemand geringerer als MotoGP Legende Freddie Spencer, der 1983 500ccm-Weltmeister war und 1985 sogar die Titel bei den 250er und 500ern holen konnte. Bis 2013 war Spencer jüngster Polesitter, Rennsieger und Champion der Königsklasse, ehe ihm Marc Marquez all diese Rekorde abluchste.

"Die Tatsache, dass man mir diese Position angeboten hat, zeugt von großer Wertschätzung und großem Respekt für mich. Das freut mich sehr", erklärt Spencer. "Ich habe die Rolle angenommen, weil ich überzeugt bin, dass ich dadurch einen positiven und konstruktiven Einfluss auf unseren Sport haben kann."

MotoGP-Lexikon: So wird über Strafen entschieden (04:27 Min.)

Wie wird über MotoGP-Strafen entschieden?

Die Rennleitung, die sich um die gesamte operative Abwicklung des Renngeschehens kümmert, gibt strittige Szenen wie Kollisionen an das Stewards Penal weiter. Dort entscheiden aktuell Mike Webb - ab 2019 dann Freddie Spencer - und zwei weitere Stewards, die sich nach dem Rotationsprinzip aus einem Pool von über 20 Personen abwechseln, über eine Bestrafung. Alle drei Stewards an einem Rennwochenende werden vom Motorrad-Weltverband FIM entsandt.

Die Entscheidung über eine Bestrafung, fällt über einfache Mehrheit. Sind sich zwei der drei Stewards einig, ist die Strafe beschlossen. Das Stewards Penal informiert im Anschluss die Rennleitung über die Entscheidung. Um die Umsetzung durch eine schwarze Flagge oder eine Ride-Through-Strafe kümmert sich dann die Rennleitung, die als einzige Institution direkt ins Renngeschehen eingreifen kann.

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