Jorge Lorenzo tritt beim MotoGP-Rennen in Motegi nicht an. Zu dieser Entscheidung hat sich der Ducati-Pilot nach einer Sichtungsrunde im 1. Training durchgerungen. Die Schmerzen an seinem verletzten linken Arm machen einen weiteren Start in Japan unmöglich

Lorenzo hatte bereits am Donnerstag zugegeben, dass die Verletzung nicht wie erhofft geheilt ist. Zudem wurde vor wenigen Tagen festgestellt, dass die linke Speiche doch schlimmer gebrochen ist als zuerst diagnostiziert. Eine Stop-and-Go-Strecke wie Motegi ist mit ihren harten Bremsmanövern Gift für derartige Verletzungen.

Daher dauerte Lorenzos 1. Training auch nur wenige Minuten. Bereits nach einer Sichtungsrunde stellte er seine Ducati an der Box ab. Er nahm, sichtlich unter Schmerzen, seinen Handschuh ab und besprach sich einige Minuten mit seiner Crew, ehe er die Garage verließ. Wenige Minuten später informierte er die MotoGP-Rennleitung, dass er in Motegi nicht mehr antreten wird.

Ducatis Sportchef Paolo Ciabatti ahnte bereits nach Lorenzos Rückzug aus der Box Schlimmes: "Es sieht leider so aus, als wäre sein Wochenende vorbei. Es hat bereits besser ausgesehen in den zwei Wochen zwischen Thailand und Motegi. Aber leider hat er in den letzten Tagen, als er das körperliche Training intensiviert hat, mehr Schmerzen gespürt. Er wollte heute sehen, wie stark die Schmerzen sind, aber leider ist Motegi nicht die beste Strecke für so etwas", sagte er im offiziellen Livestream.

Lorenzos Thailand-Sturz zieht langwierige Folgen nach sich, Foto: Screenshot/MotoGP
Lorenzos Thailand-Sturz zieht langwierige Folgen nach sich, Foto: Screenshot/MotoGP

Für Lorenzo ist es somit das zweite Rennen in Folge, dass er verpasst. In Thailand musste er nach einem Highsider im Training aufgeben. Zwei Wochen zuvor hatte er sich - ebenfalls bei einem Highsider - in Aragon zum ersten Mal verletzt. Ob der Mallorquiner nun die kommenden Rennen in Phillip Island und Sepang bestreiten wird, ist unklar.

Jorge Lorenzo nun auch für Phillip Island fraglich

Teammanager Davide Tardozzi erklärte in Motegi: "Das Problem ist: Seine Speiche ist noch immer gebrochen. Er kann daher nicht fahren, weil die Schmerzen beim Bremsen zu groß sind. Es wird sicherlich auch schwierig für ihn, in Australien anzutreten. Heute Nachmittag gibt es noch eine Untersuchung und dann werden wir eine Entscheidung treffen. Im Moment sind die Chancen aber groß, dass er nicht fahren wird."

Einige Stunden nach seinem Rückzug aus dem Motegi-Wochenende meldete sich Lorenzo selbst auf seinem Instagram-Account zu Wort. "Nach alle den Mühen, die ich auf mich genommen habe, um möglichst schnell wieder fit zu werden, habe ich heute Morgen versucht, zu fahren. Ich habe aber vom ersten Moment an gespürt, dass es unmöglich ist", schrieb er dort. "Ich bin sehr enttäuscht, vor allem weil ich glaube, dass ich ohne die Stürze in Bestform hier an eine meiner Lieblingsstrecken kommen und um weitere Siege für das Team kämpfen hätte können. Jetzt kann ich nur geduldig sein und abwarten."