Maverick Vinales und Valentino Rossi dürfen ein wenig aufatmen: Beim MotoGP-Rennen in Thailand schafft es Yamaha zurück in das Spitzenfeld, denn Vinales holt für den japanischen Hersteller den ersten Podestplatz seit dem Deutschland-GP auf dem Sachsenring.

"Das war für Yamaha das beste Rennen der zweiten Saisonhälfte", war sich Rossi in Thailand sicher. Er selbst hatte auf die Siegerzeit von Marc Marquez lediglich 1,564 Sekunden verloren, Vinales fehlten gar nur 0,270 Sekunden. "In den letzten Rennen war ich nie innerhalb von zehn Sekunden zum Sieger, heute konnte ich vorne kämpfen und mich stark steigern. Darüber bin ich sehr glücklich", sagte er.

Setup-Änderung bei Vinales

Bereits am Freitag hatte Vinales bemerkt, dass eine markante Setup-Umstellung für ein deutlich besseres Gefühl auf seiner Yamaha sorgte. Das bestätigte sich am Sonntag: "Ich glaube, dass diese Änderung geholfen hat. Es hat vor allem beim Umlegen in den Kurven geholfen und ich habe mich endlich wieder stark gefühlt."

Vinales, der lange Zeit nur auf Platz fünf lag, zeigte vor allem im letzten Renndrittel seine Stärke: Dort kassierte er zunächst Cal Crutchlow, zwei Runden später auch Rossi. Aufgrund des Duells an der Spitze konnte er danach sogar einen Rückstand von rund sechs Zehntelsekunden auf Dovizioso und Marquez zufahren.

Für eine Schlussattacke auf das Duo hatte der Katalane allerdings keine Reserven mehr: "Ich habe keine Chance dafür erkannt, denn ich habe eher darauf geachtet, wer von hinten kommt. Nach vorne habe ich beim Beschleunigen ohnehin zu viel verloren, daher wollte ich am Ende nur das Podium ins Ziel bringen."

Rossi will Motegi abwarten

Rossi, der das Rennen für sechs Runden in der Anfangsphase anführte, war zu diesem Zeitpunkt aber bereits über dem Limit seiner Michelins. Daher ging keine Gefahr mehr von ihm aus. "Gegen Ende bekommen wir leider immer Probleme mit den Reifen. Immerhin lagen wir heute nicht so weit zurück, was mich zufrieden stimmt. Klar wollte ich auf das Podest, aber Maverick war sehr stark", erkannte der Doktor neidlos an.

Dass Thailand tatsächlich eine Trendwende bei Yamaha einläuten könnte, daran will Rossi noch nicht so recht glauben. Vor allem, da mit Motegi nun eine für die M1 schwierige Strecke im Kalender folgt. Gewonnen hat man dort seit 2014 nicht mehr, der letzte Podestplatz datiert aus 2015. Im Vorjahr fuhr man dort das schlechteste Ergebnis der ganzen Saison ein.

"Wir müssen nun herausfinden, wie sehr diese Strecke (Buriram; Anm.) und wie sehr unser Motorrad für dieses Ergebnis verantwortlich sind", analysierte Rossi. "Das werden wir leider erst in Motegi sehen. Hoffentlich bleibt es trocken, denn im Vorjahr haben wir im Regen einen Alptraum erlebt."

Auch Vinales traut dem guten Ergebnis von Thailand noch nicht: "Dieses Wochenende war gut und ich konnte meine Yamaha einigermaßen normal bewegen. Wir müssen erst abwarten, ob das beim nächsten Rennen auch gelingt. Ich muss auf jeden Fall erst einmal Vertrauen wiedergewinnen."