Die MotoGP hat ihren provisorischen Rennkalender für die Saison 2019 zwar bereits veröffentlicht, dennoch könnte es zu Änderungen kommen. So steht Silverstone nach dem Debakel im August unter besonderer Beobachtung der Offiziellen.

Zum ersten Mal seit den frühen Achtzigerjahren musste vor wenigen Wochen ein kompletter Rennsonntag mit drei Rennen abgesagt werden. Regenfälle hatten Teile der Strecke in Silverstone unter Wasser gesetzt und einen Start der Rennen unmöglich gemacht.

Dabei hatte der britische Traditionskurs erst Anfang des Jahres ein komplett neues Streckenband verlegt - auch auf Wunsch der MotoGP. Der Asphalt erwies sich allerdings als unzulänglich, womit schon unmittelbar nach der Absage FIM-Sicherheitschef Franco Uncini eine neuerliche Asphaltierung als Bedingung für eine Wiederkehr der Motorrad-WM in den Raum stellte.

Ezpeleta mit Nachdruck

Dieser Forderung verlieh nun auch Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta gegenüber "Motorcycle-News" Nachdruck: "Sie brauchen eine Strecke, die homologiert ist. Wir haben mit ihnen gesprochen und sie haben uns versichert, dass sie dieses Problem aus der Welt schaffen werden. Was hier passiert ist, darf nie wieder passieren."

Die FIM ändert ihr Reglement künftig so ab, dass jede Strecke im Rennkalender in jeder neuen Saison einen Homologierungsprozess unter Sicherheitsaspekten über sich ergehen lassen muss. Fällt ein Kurs bei dieser Prüfung durch, ist ein Platz im Kalender trotz gültiger Verträge nicht mehr garantiert.

In Silverstone werden die FIM-Inspektoren besonders genau hinsehen. Vielen Insidern erscheint es unwahrscheinlich, dass die finanziell angeschlagene Geschäftsführung in Silverstone erneut den für eine Neuasphaltierung notwendigen Millionenbetrag aufbringen kann. Viele spekulieren daher mit einer baldigen Abwanderung der MotoGP nach Donington. Dort ist mit Jonathan Palmers "MotorSport Vision"-Gruppe ein finanzstarker Investor am Ruder.