Aleix Espargaro war einer der Helden des MotoGP-Rennens in Aragon am Sonntag. Der Katalane holte nicht nur Aprilias mit Abstand bestes Saisonergebnis, sondern hielt auch über weite Strecken des Rennens gut mit der Spitze mit.

Auf die Siegerzeit verlor Espargaro als Sechstplatzierter letztlich nur neun Sekunden. Damit war der Aprilia-Pilot sogar um fast sechs Sekunden schneller als die schnellste Yamaha in Person von Valentino Rossi.

Aleix Espargaro sah das Ergebnis in erster Linie als seinen persönlichen Verdienst an, wie er nach dem Rennen in seiner Pressekonferenz verriet: "Es ist vielleicht nicht so nett, das auszusprechen: Aber unser Motorrad ist ja nicht plötzlich besser geworden. Ich habe mich heute einfach total reingehängt auf einer Strecke, die mir immer schon lag."

Aragon liegt Aleix Espargaro

Tatsächlich ist das Motorland Aragon eine der erfolgreichsten Strecken für Aleix Espargaro. 2014 holte er dort auf einer alten Yamaha für das Forward Racing Team mit Platz zwei seinen bislang einzigen Podestplatz in der MotoGP. Seither landete er auf Suzuki die Plätze sechs und sieben und nun auf Aprilia zum zweiten Mal in Folge den sechsten Rang.

Dafür musste er sich am Sonntag aber richtig ins Zeug legen: "Vor allem im ersten Teil des Rennens war ich richtig aggressiv. Um ehrlich zu sein war ich in den ersten zwölf Runden sogar über dem Limit - so sehr habe ich Gas gegeben."

Einer der eher seltenen Augenblick: Aprilia jubelt, Foto: Aprilia
Einer der eher seltenen Augenblick: Aprilia jubelt, Foto: Aprilia

Aleix Espargaro war der größte Gewinner des Starts, machte er doch ganze sieben Positionen in der ersten Runde gut. Diese Strategie machte sich bezahlt, denn gemeinsam mit Dani Pedrosa konnte er so den Ducatisti Danilo Petrucci und Jack Miller enteilen. Im Duell mit dem Honda-Ass zeigten sich dann aber wieder die Schwächen der Aprilia.

Aprilia braucht mehr Motorleistung

"Ich konnte Pedrosa zwar ein paar Mal überholen, aber auf den Geraden hat er mich jedes Mal gekillt. Er war rund zehn km/h schneller als ich und ich musste meinen Vorderreifen zerstören, damit ich in den Bremszonen wieder an ihn ranfahren konnte. In der letzten Kurve nach der Gegengeraden habe ich sogar später gebremst als im Qualifying", so Espargaro.

Ein Ritt auf des Messers Schneide, wie der Aprilia-Fahrer ausführte: "Ich hatte ernsthafte Sorgen, dass ich den Reifen nicht über die Distanz bringe oder stürze", gab er zu und fügte hinzu: "Ich kann das nicht an jedem Wochenende so durchziehen, denn dann stürze ich zehnmal pro Saison."

Damit nahm er seinen Arbeitgeber in die Pflicht, denn mit bislang nur 39 Punkten in der Konstrukteurs-Wertung hängt man dem Vorjahreswert von 55 Zählern nach dem Aragon-GP deutlich hinterher. Espargaro sprach die Schwachpunkte am Sonntag klar an: "Wir brauchen einen stärkeren Motor, das ist eindeutig."