Nach 13 Saisonrennen in seinem ersten Jahr als MotoGP-Pilot sieht Tom Lüthis Bilanz sicher nicht so aus, wie es sich Fahrer, das Marc-VDS-Team und zahlreiche Fans gewünscht hätten. Nach nur einer Saison in der Königsklasse kehrt Lüthi Ende des Jahres in die Moto2 zurück. Ein Ziel für die letzten verbleibenden MotoGP-Rennen hat der Schweizer aber: Diesen einen Punkt.

"Ich will diesen scheiß Punkt haben", erklärt Lüthi am Donnerstag vor dem GP in Aragon auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com. Aktuell liegt der Schweizer auf Platz 25 in der WM und konnte bisher noch keinen einzigen Punkt für die Gesamtwertung kassieren. Damit hat er bis auf seinen Rookie-Kollegen Xavier Simeon im Avintia-Team nur Wildcard- und Ersatz-Piloten hinter sich gelassen. Simeon ist WM-27. Würde Lüthi in den letzten sechs WM-Läufen des Jahres nur einen einzigen Punkt sammeln, würde er mit Ducati-Testfahrer Michele Pirro gleichziehen.

Es ist aber nicht nur das reine Endergebnis nach dem Rennen, dass Lüthi für die restliche MotoGP-Saison motiviert. "Nicht nur die Resultate motivieren mich, sondern auch das Lernen und Weiterentwickeln", so Lüthi. Denn in der kommenden Saison geht es für Lüthi in der Moto2 weiter. Dort wird er mit dem Dynavolt-Team an den Start gehen.

Tom Lüthi ist momentan WM-25., Foto: Marc VDS
Tom Lüthi ist momentan WM-25., Foto: Marc VDS

"Ich denke, dass ich aus der MotoGP vieles mitnehmen kann, dass mich im kommenden Jahr weiterbringt", glaubt der Marc VDS-Pilot. Als Beispiel führt er das Bremsen an. In der Moto2-Saison 2019 wird eine elektronische Motorbremse eingeführt, die es bisher in der mittleren WM-Kategorie nicht gibt. In der MotoGP aber schon. "Es wird einen großen Unterschied von der diesjährigen auf die nächstjährige Moto2 geben", ist sich Lüthi sicher. Seine MotoGP-Erfahrung kann ihm dabei von Nutzen sein.

Lüthi: Darf im Kopf noch nicht im nächsten Jahr sein

Doch um sein volles Potenzial auch in der kommenden Saison auszunutzen, muss Lüthi sich in seinen vorerst letzten MotoGP-Rennen noch weiter steigern. Das weiß er selbst am besten. "Ich vergleiche immer wieder und weiß, dass ich noch nicht dort bin, wo ich mein müsste." Weiterentwicklung ist der Schlüssel, wenn der Schweizer im kommenden Moto2-Jahr stärker sein will als zuvor.

Trotzdem betont Lüthi immer wieder, wie wichtig es ist, über die kommende Saison das Jetzt und Hier nicht aus den Augen zu verlieren. "Ich darf mit dem Kopf nicht schon die ganze Zeit im nächsten Jahr sein, obwohl ich wirklich gut vorbereitet sein möchte", so der Schweizer. Einen Plan hat Lüthi sich schon zurechtgelegt: Mehr Motorrad fahren. Nicht nur Offroad, sondern auch auf der Strecke.