Gewinnt Yamaha das MotoGP-Rennen in Aragon an diesem Wochenende nicht, wäre es der 23. Grand Prix der Königsklasse in Serie, in dem der Sieger nicht auf einer M1 sitzt. So lange war Yamaha in der MotoGP oder der Vorgängerklasse bis 500ccm noch nie sieglos. Ein Erfolg würde dem stolzen japanischen Hersteller also mehr als gut tun. Dass dieser im Motorland Aragon gelingt, ist aber besonders unwahrscheinlich.

In bisher acht MotoGP-Rennen auf der Strecke in der spanischen Provinz konnte Yamaha nur zwei Mal gewinnen. Das war 2015 und 2016 durch Jorge Lorenzo, der mittlerweile ja in Diensten von Ducati steht. Vor allem der aktuellen Generation der Yamaha M1 kommt das Motorland Aragon gar nicht hingegen.

Bereits nach dem enttäuschenden Rennen in Misano, dass Maverick Vinales und Valentino Rossi mit 16 beziehungsweise 19 Sekunden Rückstand auf den Rängen fünf und sieben beendeten, befürchtete Rossi ein weiteres hartes Event in Aragon. "Ich fürchte, es wird ein langes Wochenende für uns", meinte er dort.

Rossi: Grip und Reifenverschleiß als Yamaha-Probleme

Am Donnerstag im Motorland führte er nun genauer aus, wieso er das vermutet. "Die Strecke ist normalerweise sehr rutschig und der Grip nicht besonders gut. Das bereitet uns mit der Yamaha normalerweise Probleme. Außerdem werden die Reifen hier extrem gefordert, vor allem der am Hinterrad, weil es viele lange Kurven gibt", glaubt Rossi.

Die langgezogenen Kurven von Aragon bereiten Rossi Sorgen, Foto: Yamaha
Die langgezogenen Kurven von Aragon bereiten Rossi Sorgen, Foto: Yamaha

Hinzu kommt, dass das Rennen am Sonntag eines der heißesten der bisherigen Saison werden könnte. Bis zu 34 Grad Außentemperatur werden erwartet, was die Strecke zusätzlich schmierig machen und Yamaha somit weitere Probleme bereiten dürfte.

Vor einigen Wochen testeten Rossi und Vinales zwar einen Tag auf der Strecke, doch auch davon erwartet sich 'Il Dottore' keinen großen Vorteil. Denn in der Nacht zuvor regnete es, erst um 9 Uhr morgens hörten die Niederschläge auf. Der Asphalt war dadurch mit einer dicken Schick aus Schmutz überzogen, was ernsthafte Testarbeit unmöglich machte. "Erst in den letzten zwei Stunden wurde es besser", so Rossi. "Da kann man aber maximal ein Grundverständnis für die Reifen und das Setup des Motorrads gewinnen."