Gute 20 Minuten Fahrzeit liegen zwischen Valentino Rossis Heimatgemeinde Tavullia und dem Misano World Circuit Marco Simoncelli. Hier machte er seine ersten motorsportlichen Gehversuche auf einer echten Rennstrecke. Ein Sieg hier bedeutet Rossi mehr als bei jedem anderen Grand Prix. Drei Mal konnte er bislang in Misano gewinnen, seit der Kurs 2007 wieder in den MotoGP-Kalender aufgenommen wurde. Zuletzt 2014.

Will er am Sonntag endlich wieder auf 'seiner' Strecke gewinnen, muss Rossi einen echten Kraftakt vollbringen. Im Qualifying am Samstag reichte es mit einer nach eigener Aussage 'guten, aber nicht perfekten Runde' nur zu Startplatz sieben, der Yamaha-Superstar geht somit aus der dritten Reihe in das Rennen. "Von dort zu starten, macht alles natürlich schwieriger und komplizierter", weiß Rossi. Auch, weil Misano zu den engsten und verwinkeltsten Kursen der MotoGP gehört, Überholen somit umso schwieriger ist.

Der große Routinier der Königsklasse hat dennoch Hoffnung auf ein gutes Rennen: "Das Gute ist, dass alle Fahrer, die vor mir starten, eine gute Pace haben. Es ist keiner dabei, dem nur eine schnelle Runde gelungen ist." So sollte Rossi nicht Gefahr laufen, hinter einem langsameren Gegner festzuhängen und so den Anschluss an die Spitzengruppe zu verlieren.

Valetino Rossi: Steigerung muss her

Um ganz vorne mitkämpfen zu kämpfen, muss der Lokalmatador aber zulegen. Das weiß Rossi selbst: "Wenn ich eine Chance auf das Podium haben will, muss ich ungefähr um zwei Zehntelsekunden zulegen." Zeit, die Rossi schon oft von Samstag auf Sonntag gefunden hat. "Dafür müssen wir aber heute noch gut arbeiten und in allen Details kleine Verbesserungen vornehmen."

Seinen letzten Misano-Sieg holte Rossi 2014 von P3 aus, Foto: Bridgestone
Seinen letzten Misano-Sieg holte Rossi 2014 von P3 aus, Foto: Bridgestone

Ist dann sogar der Sieg für Rossi möglich? "Schwer zu sagen", meint er. "An der Spitze liegt alles sehr eng zusammen. Es ist der Wahnsinn. Die zwei Werks-Ducatis sehen sehr stark aus, aber auch Maverick und Marquez. Damit sind wir schon einmal fünf Fahrer, man darf aber auch Crutchlow und Miller nicht vergessen."