Es ist eine etwas überstrapazierte Phrase, die sich nun wieder bewahrheitete: MotoGP-Piloten sind nicht von dieser Welt. Am Samstag zog sich Tito Rabat am Ende des vierten Freien Trainings der MotoGP in Silverstone einen offenen Oberschenkelbruch sowie Brüche von Schien- und Wadenbein zu.

Er war auf stehendem Wasser in der Anfahrt zu Stowe Corner wie viele andere Piloten innerhalb weniger Sekunden zu Sturz gekommen, das Motorrad des nachkommenden Franco Morbidelli traf den bereits im Kies liegenden Rabat mit voller Wucht. Er wurde mehrere Meter zurückgeschleudert, berichtete Augenzeuge Alex Rins.

Die Ärzte an der Strecke reagierten schnell und eilten zu Rabat, dessen Schmerzensschreie sogar in der Übertragung aus Silverstone zu hören waren. Die Mediziner stoppten die starke Blutung an Rabats rechtem Bein noch im Kiesbett. Ein Einschreiten, das das Leben des Avintia-Piloten rettete, wie ein Arzt später im Krankenhaus von Coventry bestätigte.

Rabat visiert Aragon-Comeback an

Dorthin wurde Rabat nach der Erstversorgung mit dem Hubschrauber abtransportiert. Er wurde umgehend operiert, die Brüche stabilisiert. Eine schwere Verletzung und ein großer operativer Eingriff also, der Rabat aber nicht daran hinderte, sofort an ein Comeback zu denken. Schon am Sonntag, also nur einen Tag nach seiner Verletzung und der Operation, machte Rabat mit einer Gehhilfe schon wieder erste Schritte auf seinen eigenen Beinen.

Rabat wird in den kommenden Tagen nach Barcelona gebracht werden, wo er weiter an seiner Genesung arbeiten wird. Er hat sich fest vorgenommen, bereits am Rennwochenende in Aragon vom 21. bis 23. September wieder auf seiner Ducati zu sitzen, den San-Marino-GP in Misano muss er ausfallen lassen. Aber auch ein Comeback in Aragon käme einem Wunder gleich.